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Mittwoch, 5. Januar 2011

 

 

 

Auf dem Bild kann man sehen, wie rechts dunkle Punkte gleich einem Mückenschwarm auf das Moskitonetz zusausen, aber von ihm aufgehalten werden. Links dagegen blitzen und leuchten überall unsagbar helle Lichtfunken wie aus dem Nichts heraus auf! Es scheint auch, als würden diese immer mehr, als würde der Raum langsam aber stetig von Licht durchdrungen werden!
Und in der Mitte der Brust klopft das Herz.

 

 

 

Ich träumte von einem großen, weißen Delphin, der aber auf dem Trockenen lag.

 

 

 

Auf der Fahrt: Vor einem Schaufenster, ein großer Schwan.

 

 

 

Wir haben uns so viele Jahre nicht mehr gesehen. Hatte es so oft vor, sie einmal zu besuchen, es dann aber doch nicht getan. Und jetzt haben wir uns zufällig getroffen. Vor den Orangen und den Datteln im Lebensmittelgeschäft. Wir haben uns umarmt, konnten gar nicht viel sagen. Lächelnd, mit einem Blick auf die noch grünen Bananen in meinem Einkaufswagen, erwähnte sie nebenher, was sie vor nur einen Moment wegen des einen Strunkes grüner Bananen in der Auslage zu Maria gesagt habe, daß sie nie solch grünen Bananen kaufen würde, sondern immer nur die gelben, reifen.

 

 

 

Donnerstag, 6. Januar 2011

 

 

 

 

Es taut.

 

 

 

Samstag, 8. Januar 2011

 

 

 

Mit dem nächtlichen Vogel zu Dir.

 

 

Überschwemmung

 

 

 

Sonntag, 9. Januar 2011

 

 

 

 

 

Mittwoch, 12. Januar 2011

 

 

 

Hello, I love you!

 

 

 

Donnerstag, 13. Januar 2011

 

 

 

Genau aus dem linken Eck des Hauses sind auf einmal zwei rote Dahlien gewachsen.

 

 

 

 

Freitag, 14. Januar 2011

 

 

 

Ein Vogel in Form einer weißen Kerze. Sein Schnabel war der Docht.

 

 

 

Die beiden Mädchen haben heimlich im Obergeschoß ein kleines Theaterstück vorbereitet, daß sie schließlich vor den Gästen aufgeführt haben. Schreiend und laut rufend wurden wir nach oben gelockt. Ein Mädchen mit Bart und Kapuze, das war der Nikolaus, das zweite hatte sich mit einem regenbogenbunten Seidentuch geschmückt. Als Höhepunkt bekam ein jeder Gast einige Walnüsse in lustigen Säckchen aus waldgrünen Servietten mit weißen Schleifen verschnürt überreicht. Das Geburtstagskind erhielt ein größeres Säcklein aus Jute, prall gefüllt, dazu noch ein selbstgemaltes Bild mit vielen rosafarbenen Herzen.

 

 

 

Ich kenne mich selbst nicht mehr. Bin ich das?

 

 

 

Im Traum ergriff ich mein kleines Baby um es fortzuholen, das in einem eiskalten und leeren Laderaum eines Kühl-LKWs auf eine Art Wickeltisch - rechts von dem weißen Fellkissen für die Katze - gelegen war, der ganz hinten an der Bordwand stand. Zu Tode erschrocken eilte ich in den Laderaum. Dort lag es ganz alleine, vollkommen nackt und ungeschützt auf seinen Rücken und weinte bitterlich. Ruderte hilflos mit seinen kleinen Armen und mit seinen kleinen Beinen. Es war so zart und verletzlich. Mein armes Kind! Wie konnte das nur geschehen! Barg es vorsichtig in meine Arme und drückte es an meine Brust, um es für immer zu beschützen und zu wärmen.

 

 

 

Sonntag, 16. Januar 2011

 

 

 

Heute war ein wunderbarer Morgen. Die Sonne schien und die Natur lag in einem leichten Dunst. Sogar ein Vogel hat gesungen. Der erste, in diesem Jahr.
Das Fenster stand offen.

 

 

 

Sapiros Geburtstag

 

 

 

Als könnte ich den Baum greifen, so nah scheint er mir heut, vor dem Himmelsblau, mit lachendem und atmendem Herzen.
Die Schneckenhäuschen im Bächlein.
Das Silbermoos der Schlehenhecken.

Insekten fliegen. Goldfiedrige Girlitze tummeln sich plötzlich in den schützenden Zweigen und rascheln im trockenen Laub.
Die ersten Schneeglöckchen. Zwei Blüten einer Christrose.

Und am vergangenen Samstag lag noch Schnee.
Denke ich an die vergangenen Wochen, fällt mir zuerst der Schnee ein. Sein leises Rieseln. Der dunkle Nachthimmel - darunter polarweißes Leuchten.
Denke ich an das viele Schneeschieben. Der Hof war zu einem Atrium geworden, mit hohen, weiß gefrorenen Wänden. Niemand konnte mehr hineinsehen, es sei denn, er hat es gewagt ihn durch die frei gelassene Einfahrt zu betreten.
Ich kann mich nicht erinnern, daß wir jemals so viel Schnee gehabt haben.
Fallen mir die stillen Feiertage ein. Als wäre in dieser Zeit alle Geräusche irgendwie gedämmt gewesen. Als wäre alles Laute draußengeblieben.

Das Wasser gurgelt leise und kräuselt sich und neckt dabei die Ohren. Sonnenlicht bricht sich glitzernd in den Wellen. Erste grüne Triebe, ein Meer von winzigkleinen, fleischigen Blättern leuchtet den Abhang hinab.
Heerscharen von Mäusen haben unter der schützenden Schneedecke ein Labyrinth an Wegen in das lange, flach liegende Gras des letzten Jahres gegraben, mit lustigen Windungen und Schnörkseln, das jetzt offen daliegt und ein jedermann sehen kann. Eine Stadt unter dem Eis, vor einer Woche noch verborgen.

 

 

 

Ich schenke dir eine Perlmuttmuschel voller Silberstreif

 

 

 

JETZT: Die Zeit ist das Ufer des Meeres der Ewigkeit.

 

 

 

Freitag, 21. Januar 2011

 

 

 

Am Morgen sah ich eine Eule mit weißgrauem Gefieder, sie flog mir entgegen, von rechts vorne kommen kreuzte sie die Straße, dann flog sie links vorbei, wahrscheinlich in Richtung ihrer Scheune oder ihres Verschlages, in dem sie den Tag über schlief. Lautlos, tief. Langsam, wie in Watte getaucht, so als schwebte sie. Ich fuhr gerade in Richtung Stadt. Es war sogar schon recht hell. Es war auch mitten in einem Ort. Ich fragte mich erst für einen Moment, was das denn für ein seltsam schöner Vogel war.
Gestern im Wald kreuzte ein Reh vor mir die Straße.
Ich habe von einer Frau, einer Nonne, geträumt, deren leeres Gesicht das Meer war.
Dann war da nur noch: das Meer.

 

 

 

Samstag, 22. Januar 2011

 

 

 

Atme unter einem wachen Zeitpunkt

 

 

 

Ein weißer Bretterverschlag und eine weiße Hand, die sich daraus zurückzieht

 

 

 

Sonntag, 23. Januar 2011

 

 

 

Habe lachend und wütend Schneebälle nach ihm geworfen

Wieder hat er die kleine Kapelle ausgekehrt, während ich mit meinen Fußabdrücken eine Regenbogensonne, ein Herz und eine Blume in den Schnee gemalt habe. Und wir haben die Glocken geläutet. Auf den Heimweg, mitten im verschneiten und stillen Winterwald, hörten wir die Glocken leise noch einmal. Wir verharrten für einen Moment und lauschten. Das war ganz zauberhaft. Es war das erste Mal überhaupt, daß wir die Glocken der Kapelle leise aus der Ferne hörten. Jemand anderes mußte jetzt dort sein und ihr wie wir einen Besuch abgestattet haben.

 

 

 

Post:
Betreff: Calling a butterfly

 

 

 

Die Lampe im Zimmer wurde zu einer kleinen Schwalbe, welche erst herumflog und dann aufstieg.

 

 

 

Montag, 24. Januar 2011

 

 

 

Der weiße Delphin schwimmt glücklich. Ich habe ihn jetzt mitten in türkisblaues Wasser hinein gemalt, damit er nicht mehr auf dem Trockenen liegt. Vielleicht ist er auch ein Bild für die Seele.

 

 

 

Das Aufwachlied war: She is like a Rainbow

 

 

 

Dienstag, 25. Januar 2011

 

 

 

Wenn das Herz
über einen
Verlust weint,
freut sich die
Seele über
einen Gewinn.

Sufiweisheit aus dem Büchlein “Geschenke der Hoffnung”

 

Das ist schwer zu verstehen.

 

 

 

Mittwoch, 26. Januar 2011

 

 

 

Eine Ahnung des kommenden Frühjahrs. Ganz zart. Erstes Erwachen, trotz eisigen Windes.

 

 

 

Freitag, 28. Januar 2011

 

Der Spatz in der Hand und die Taube auf dem Dach.

 

 

 

Ich hörte Dein Lächeln.

 

 

 

Sonntag, 30. Januar 2011

 

 

 

Liebe gesund.

 

 

 

Ritterstern

Die zwei Blumentöpfe mit den bereits einige Jahre alten Amaryllis-Zwiebeln darin, die ich eigentlich schon abgeschrieben hatte - ich warf sie im Sommer sogar einmal auf den Kompost, um sie wenig später, mit Gewissensbissen, wieder hereinzuholen - und dann seit einigen Monaten vor dem Nordfenster aus Glasbausteinen im kühleren Treppenhaus gestanden waren, haben zu meiner Überraschung je zwei wunderschöne, große Blütenstände getrieben. Ich bin gespannt, was daraus wird und wie sie blühen werden.
Vielleicht ist das ein gutes Zeichen.

 

 

 

Montag, 31. Januar 2011

 

 

 

Im Harz

 

Bei der Rückfahrt durch den glitzernden Märchenwald auf einmal für einige Augenblicke ein leises Gefühl von Freiheit und Glück. Ohne Angst.

 

 

 

Dienstag, 1. Februar 2011

 

 

 

Heute habe ich sogar noch einen fünften Amaryllis-Blütenstand entdeckt!

 

 

 

Sonntag, 6. Februar 2011

 

 

 

Goldenes Licht

Heimweg aus der Stadt

Wunder

 

 

 

Dienstag, 8. Februar 2011

 

 

 

“Das ist die italienische Perle,
die liebkose ich doch so gerne.”
S
agte er mir staunend, als er den kleinen und unscheinbar schwarzen Samen der Amaryllis mit seinen Fingerspitzen zart berührte, welcher gerade aus ihrer hellbraun getrockneten Samenkapsel, die an einen pergamentenen Turban erinnerte, gesprungen war.

 

 

 

Freitag, 11. Februar 2011

 

 

 

Eine Frau springt mit den Füßen voran in das stille blaue Meer und taucht so in das Wasser hinab.

 

 

 

Samstag, 12. Februar 2011

 

 

 

Blume

 

Das innere Wort.

 

 

 

Dienstag, 15. Februar 2011

 

 

 

Aus dem Dach eines Hauses ist ein großes Blatt einer äußerst ungewöhnlichen Blume gewachsen. Ist es künstlich, oder ist es echt?

 

 

 

Momentan läuft einen interessante Sendereihe, nämlich Auf den Spuren der Intuition, auf BR-alpha, jeweils an den Samstagen um 21:30 Uhr.

 

 

 

Donnerstag, 17. Februar 2011

 

 

 

Der Gesang der Seele. Einmal durfte ich im Traum hören, wie jemandes Seele sang. Durfte das Singen seiner Seele hören, wie aus unendlich weiter Ferne, und doch ganz nahe. Das Lied seiner Seele. Das Lied seines Lebens. Es war ganz schlicht, nur wenige doch um so mehr ergreifende Töne. Es war wunderschön, voller Sehnsucht und Tiefe.

 

 

 

Freitag, 18. Februar 2011

 

 

 

Heute morgen habe ich einen Storch gesehen, der ganz tief und langsam über mir über die Straße geflogen ist.

 

 

 

Sonntag, 20. Februar 2011

 

 

 

Die beiden Blütenstände der roten Amaryllis am Südfenster. Der Blütenstand vorne hat nicht nur vier sondern fünf Blüten getrieben! Gestern auf der Messe erzählte eine Frau aus Dänemark, als wir gerade ihre weißen Amaryllis an ihrem Stand bewundert haben, daß die vier Blüten der Amaryllis für die vier Ecken der Welt stehen würden.

 

 

 

Auf dem blütenweißen, quadratischen Tuch, das ausgebreitet wurde: schwarzgoldene Schüsseln, mit köstlichen Speisen gefüllt.

 

 

 

 

Montag, 21. Februar 2011

 

 

 

Seidenstoff, aus dem Träume sind

 

 

 

Donnerstag, 24. Februar 2011

 

Etwas Kleines, Rosafarbenes, fast wie ein lustiger Tropfen, ist beim Einschlafen von oben langsam herab gefallen. Wie ein Lindensamen hinunter gesegelt. Und es ist tatsächlich echt!

 

 

 

Freitag, 25. Februar 2011

 

 

 

Heut morgen lag die Welt wie eine duftende Blüte. Mit den Augen, Geliebte, sang ich ihr Lied.

 

 

 

Die Dächer glitzerten noch vom Frost der Nacht. Ein zarter rosaorangefarbener Streif im Osten. Hellblaue Nacht. Die Luft schneidend kalt, doch frisch und reingewaschen. Die Ahnung von einem Erwachen.

 

 

 

Samstag, 26. Februar 2011

 

 

 

Ich habe von dem Krokuskind geträumt, das in einem erweckt wird.

 

 

 

Dienstag, 1. März 2011

 

Zuhören

 

Mein Füllfederhalter schreibt weiß (nicht blau).
Ich schreibe auf Holz.

 

 

 

Mittwoch, 2. März 2011

 

 

 

Blumenhände

Eine liebe Freundin beschäftigt sich mit Huna und bietet auch entsprechende Massagen an. Für sie habe ich diese Hände gemalt. Ich habe von ihnen geträumt.

Im Garten der Frau. Unter dem Obstbaum ein Meer von Schneeglöckchen und Krokusse.

 

 

 

Donnerstag, 3. März 2011

 

 

Das Geschenk

 

 

 

Samstag, 5. März 2011

 

 

 

Das ist unser Vergleich!”, sagte er, und reichte mir dabei ein kleines, konkav geformtes Väschen aus Glas mit einem blühenden Goldregenzweig.

 

 

 

Ein Kind von rechts oben

 

 

 

Sonntag, 6. März 2011

 

 

 

Der Schwan schläft

Im Rosengarten in Berlin

 

 

 

Montag, 7. März 2011

 

 

Das Bild heißt: Meist ist es das Verlangen nach...

 

 

 

Dienstag, 8. März 2011

 

 

 

Ich habe geträumt, daß ich im Geschäft eines Inders eine große Tüte mit Reis gekauft habe. Er nannte mich “Schönheit”, so als sei das mein Name.

 

 

 

Donnerstag, 10. März 2011

 

 

 

Freiheit heißt: Freiraum schaffen.

 

 

 

Freitag, 11. März 2011

 

 

 

Die ersten Stare sind heute angekommen. Ich habe gelbe Stiefmütterchen gepflanzt und während ich diese schöne Arbeit verrichtet habe trat meine Mutter vor die Türe und rief mir zu: “Schau, dort oben auf der Stromleitung, die ersten Stare sind angekommen!” Ich hörte sie schnarren und singen und lustige Geräusche von sich geben, wie es ja Stare manchmal tun. Und da war es auf einmal wieder, ganz leise, schien es durch die Alltagssorgen und Gedanken hindurch, dieses kaum Faßbare, Unaussprechliche, so etwas wie eine sehnsuchtsvolle Freude, etwas, das einen still erhebt, einem Kraft, Halt und Hoffnung gibt. Als würde sich etwas in einem weiten, mit jedem Atemanzug an der frischen Luft. Eine Sehnsucht nach dem Unfaßbaren. Als spräche die Natur jubelnd zu einem, vom Kreislauf des Lebens, vom Werden und Vergehen.
Nie möchte diese kostbaren Momente missen, sie sind wie ein Geschenk..
Kurz vor dem Aufwachen habe ich von einem Rehkitz geträumt. Es stand vor mir und sah mich an. So etwas unendlich Zartes und Liebes!

 

 

 

Samstag, 12. März 2011

 

 

 

Dichtung heißt: mit einem offenen Herzen zuhören.

 

 

 

Donnerstag, 17. März 2011

 

 

 

Vögel
(Ausschnitt aus einem Bild von Giotto di Bondone)

 

 

 

Donnerstag, 24. März 2011

 

 

 

Unterwegs mit Judy Garland

 

 

 

Samstag, 26. März 2011

 

 

 

Du bist das Singen der Vögel.

 

 

 

Der Stab hat drei Blätter getrieben. Auf eines von ihnen ließ sich dann sogar der kleine Vogel nieder!

 

 

 

Sonntag, 27. März 2011

 

 

 

Die sanfte Berührung des Gesichts, mit den Fingerspitzen, sie malten einen Bogen um die Augen herum, hinterließ eine Spur dunkles Grünes, aus dem wie eine Welle eine Vielzahl winzig kleiner, schneeweißer Blüten sprossen.

 

 

 

Dienstag, 5. April 2011

 

 

 

 

 

 

Freitag, 8. April 2011

 

 

 

Am Abend

Seit neuestem haben wir ein Rotkehlchen hier. Sein lyrischer und melodiöser Gesang klingt vom Bach her, von den hohen Erlen, dort oben irgendwo muß es seinen Platz haben. In dem sanftgoldenem Abendlicht und dem trockenen Wind, in dem sich die Birke wiegt. Die Wiese leuchtet im ersten saftigen Grün und der Himmel ist noch von einem hellen Blau, ganz licht, so als wäre bereits Morgen.
Am vergangenen Freitag sah ich die ersten beiden Schwalben. Fast glaubte ich schon, mich getäuscht zu haben, doch ein Kunde aus einem Ort ganz in der Nähe erzählte mir am Samstag Morgen während ich ihn bedient habe, daß er am Vortag ebenfalls die ersten Schwalben gesehen hätte.
Ich habe von einer Schlange geträumt, die mir überallhin folgte, wo ich ging. Sie war recht groß und hellgrün und hatte einen weißen Bauch. Sie schien auch gerade erst etwas gefressen zu haben, denn in ihrer Mitte war sie viel dicker als an ihren beiden Enden. Sie folgte mir ins Haus, die Treppe hinauf in den Dachboden und wieder hinab. Manchmal fütterte ich sie sogar. Und manchmal schlief sie eingerollt, dann schloß ich einmal schnell die Türe um sie wegzusperren. Mir war es unanganehm, daß sie mir stets folgte, wollte sie eigentlich eher loshaben, da es ja eine Schlange war. “Uh, jetzt ist sie schon wieder da!”, dachte ich oft, wenn ich sie wieder hinter mir her kriechen sah.

 

 

Ich habe geträumt, daß ein seltsames großes Tier - es erinnerte mich ein wenig an einen riesigen, dicken Wildschweineber - seinen Platz unter meiner Haustreppe verlassen hat und fortging. Erstaunlicherweise hatte es so spitze Ohren wie eine Katze. Es war vollkommen grau und von einer undefinierbaren Substanz. Gott sei Dank ist es fort, dachte ich erleichtert, als ich es von hinten gehen sah, denn sein Anblick verursachte in mir ein komisches Gefühl.
Ich interpretiere das Bild so, daß etwas fortging, was mir sehr viel Energie gekostet hat und was ich womöglich sogar in irgendeiner Form genährt habe.

 

 

 

Samstag, 16. April 2011

 

 

 

Im Baum singt eine Amsel und im Traum weht es Rosenblütenblätter

 

 

 

Dienstag, 19. April 2011

 

 

 

Während ich in Richtung Stadt fuhr, mit den Gedanken bei der Arbeit, habe ich aus den Augenwinkeln in einiger Entfernung zwei Kinder mit Fahrrädern wahrgenommen, die jeweils einen Mistelzweig in ihrer Hand hielten. Am Ortsrand, bei den vier Linden mit dem Gedenkstein, unter dem ersten, zartgrünen Blattwerk, dem blühenden Sonnentag. Die Szene erinnerte mich an eigene glückliche Ferientage in der Jugend. An Unbeschwertheit.
Wieder zurückgekehrt lag e
in Mistelzweig auf meinem Schreibtisch.
“Woher ist denn der schöne Zweig?” fragte ich freudig überrascht, die kurze Szene von vorhin hatte ich schon lang vergessen. Von meinem Neffen, erfuhr ich sogleich, der mit seinem Freund zusammen auf dem Fahrrad einen Ausflug hierher unternommen hatte. Sie haben die Mistelzweige irgendwo auf den Weg gefunden, aufgehoben und mitgenommen und sie dann mir und meiner Mutter mitgebracht.
Nun kann ich den alten, schon unansehnlichen Mistelzweig über der Türe austauschen, das wollte ich schon lange, eigentlich dachte ich fast täglich daran, zögerte aber aus einem Grund immer wieder mich von ihm zu trennen.

 

 

 

Donnerstag, 21. April 2011

 

 

 

Ich habe beobachtet, wie jemand gerade im Begriff war die ersten herabgefallenen Blüttenblätter eines Magnolienbaumes zusammenzurechnen. Die Pracht lag wie ein duftender Teppich aus Cremeweiß und zartem Rosa kreisförmig um den schmalen, hohen Stamm im grünen Gras. Helle Schalen. Alabasterhand. Nie hätte ich das getan!

 

 

 

Goldenes Licht flutet durch das erste helle Grün und läßt es leuchten. Vor den dunklen Tannen, tief. Ein Dom. Falter torkeln. Ihr kennt Euch in allem. Ein Meer aus weißen Anemonen. Moos.

 

 

 

Sah abends Film über den 7armigen Leuchter, den Zwölfbrotetisch mit den zwei Posaunen und der Bundeslade.

 

 

 

Freitag, 22. April 2011

 

 

 

Die Reise
ein Versprechen an mich selbst
ich fülle die Segel
mit Hoffnung auf eine
Wiederkehr
mit der Blume
die alles anders macht:
auch mich


Eveline Hasler
gefunden bei milonga

 

 

 

Er hatte einen lustigen Traum gehabt, nämlich ich war alleine in der Küche am Werke und buk gerade ein Osterlamm. Schob es in den Ofen.

 

 

 

Donnerstag, 28. April 2011

 

 

 

Weiße Tulpen blühen links am Wegrand.

 

 

 

Segnende Hände

 

 

 

Sonntag, 1. Mai 2011

 

 

 

“Wie hast Du das nur gemacht?”, fragte ich plötzlich erwacht, als sich die Türe leise öffnete und er in das Zimmer trat. Es war mitten in der Nacht. Die Oberste der drei Milchglasscheiben der Zimmertüre leuchtete rosa und war nicht mehr schwarz. Darauf ein wunderschön geschwungenes mit zarter Linie gemaltes Mandala.

 

 

 

Samstag, 7. Mai 2011

 

 

 

Hügellandschaft mit Baum

 

 

 

Montag, 9. Mai 2011

 

 

 

Der Name des Schiffes, das ich heute auf dem Fluß sah, lautete: Dreamboat.

 

 

 

Da war ein Obstbaum, der abgesägt worden war und sich nur noch mit Hilfe seiner Krone an den Kronen zweier anderer Obstbäume hielt. Er stand im frischen Grün und blühte gerade üppig, obwohl er doch abgesägt worden war. Das Unterteil, das untere Stück seines Stammes, fehlte ganz und gar. Und trotzdem blühte er. Auch die beiden anderen Obstbäume standen in voller Blüte.

 

 

 

Mittwoch, 11. Mai 2011

 

 

 

Ich habe geträumt, daß ich einen Säckchen mit Gold bekam. Ein Goldsäckchen. Aber ich glaube, daß ich es dann wieder verschenkt habe. Daran erinnere ich mich leider nicht mehr genau.
Ein bißchen zweideutig.

 

 

 

Donnerstag, 12. Mai 2011

 

 

 

In der Pfefferminze

 

In der Verneinung liegt die Gewißheit! Mit dem Satz bin ich nach dem ersten Einsinken in den Schlaf wieder erwacht. Er bezieht sich auf meine Lektüre vor dem Zu- Bett-gehen. Ich habe nämlich während des Einschlafens noch über das Gelesene nachgedacht. Es hat mich sehr beschäftigt.
Ich empfinde es so, daß man in diesem Zwischenzustand von Schlafen und Wachen manchmal viel mehr mit sich selbst “verbunden” ist, als wenn man tagsüber “wach” ist. Es reicht irgendwie tiefer. Vielleicht, weil dann der rationale Verstand bereits am Schlafen ist und etwas anderes sich dafür geöffnet hat. Und so kann es geschehn, daß sich etwas, eine für einem wichtige Erkenntnis, wie von selbst in einem formuliert.
Es war auch mehr das Gefühl, das ich dabei hatte, das Gefühl etwas wirklich ein bißchen besser verstanden und für mich auf den Punkt gebracht zu haben.
Dieser Satz, diese Erkenntnis fühlt sich für mich ein bißchen so an wie ein süßes und zartes Geheimnis, obwohl es eigentlich gar keines ist. Oder wie ein Schatz, das erste Funkeln eines Edelsteins, das man aus den Augenwinklen erhascht. Man möchte es gar nicht teilen, es ist ganz intim, privat. Fast, als müsse man es hüten und schützen in den Armen vor den Augen und Reden der Anderen wie ein neugeborenes Schäflein.
Fast, ist es schon so wie im Sommer. Die Luft ist aber noch immer schwanger von dem Duft all der Blüten, obschon vermischt mit dem Duft des ersten gemähten Grases Manchmal weht auch ein leichter und sehr milder Wind, der mich beim Gehen beschwingt ausholen läßt. Ganz leicht fällt mir das Gehen dann, als wäre ich wieder ein Kind. Kinder schweben ja manchmal mehr als daß sie mit ihren Füßen beim Laufen die Erde berühren, vor allem, wenn sie sich freuen.
Mittlerweile hat sich der Spiegel der Wiesen hinter dem Haus gelb und rosa verfärbt, eine Fata Morgana aus Farben schillernd wie auf einem grünen, ganz glatten Meer. Dabei sind es abertausend von winzig kleinen Blüten. Am Abend hört man die Vögel. 

 

 

 

Freitag, 13. Mai 2011

 

 

 

Heut sah ich die ersten roten Rosen blühen, an einer sonnenbeschienen Hauswand.

 

 

 

Samstag, 14. Mai 2011

 

 

 

Spiegel

Da war ein prächtiges, silbernes mit Ornamenten verziertes Tor im orientalischen Stil, und es öffnete sich.
Der Rahmen bestand aus Holz, Kirschbaumholz. Dahinter ein langer Gang, dessen Wände ebenfalls mit Kirschbaumholz verkleidet waren, vollkommen ebenmäßig und glatt. Es war vom Empfinden her fast so, als blickte man in eine Kirche, in ein Heilgtum. Ein Wiedererkennen. Und ganz am anderen Ende des langen, röhrenartigen Ganges, da befand sich ein Spiegel! Sein Anblick berührte mich zutiefst, so als würde man zum Beispiel etwas lange verloren Geglaubtes wieder finden. Und dabei war es die Zeit über ganz nahe. Für einen Moment war er leer, dann sah ich auf einmal mein Bild, als fiele es von irgendwo oben herab, sah ich mich.

 

 

 

Sonntag, 15. Mai 2011

 

 

 

König der Nacht

Ein großer, weißer Nachtfalter saß an der Wand neben der brennenden Lampe über der Haustüre, unter der ich mich befand, als ich ihm zum Abschied nachgewunken habe.

 

 

 

Dienstag, 17. Mai 2011

 

 

 

Als ich sie wegen meiner Gedanken zu etwas ansprach erwiderte sie nur schlicht: “Du kennst ihn nicht... Seine Großzügigkeit und seine Güte.”

 

 

 

Mittwoch, 18. Mai 2011

 

 

 

Der Besen, welcher bei der Rechnung vergessen wroden war und den ich heute nachträglich noch bezahlt habe, kostete siebenEurosiebenundsiebzig.

 

 

 

Freitag, 20. Mai 2011

 

 

 

Ein rosafarbener Seidenschal lag mitten auf der zweispurigen Fahrbahn. Während ich telefoniert habe stand ich unter einem Busch, der blühte. Die Rispen schwer von Blütendolden. Rosa. Aus dem Nistkasten im Baumwipfel der mittleren Robinie hört mein leises Vogelzwitschern. Ihre ersten zarten Blattriebe sind heuer erfroren, genau so wie die ersten Blätter des Nußbaumes gegenüber. Sie sind ganz schwarz.
Es gibt wieder Störche.

 

 

 

Samstag, 21. Mai 2011

 

 

 

Als ich den Kopf wieder hob war das ganze Zimmer auf einmal für einige lange Momente voller Lichtfunken, die ständig neu entstande.

 

 

 

Wenn man im Herbst ins Leben kommt...

 

 

 

Am Morgen und am Abend ruft der Kuckuck. Im Schatten des Haselnußstrauches ist Waldmeister aufgegangen. Daneben: ein Meer von Margariten.

Ich habe von einem grünen Laubengang geträumt. Erstes, frisches, zartes Blattgrün, von weißem Licht durchflutet. Eine Wand aus frischem Grün, der ich von links nach rechts entlangging und folgte. Wie ein Geflecht aus Winden und Zimmerlinden. Große, herzförmige Blätter. Schließlich blickte ich nach oben, und dort oben, in dem hellen Grün, sah ich zu meiner größten Verwunderung einen blauen Elefanten.
Das paßte ja so überhaupt nicht! Das kann gar nicht sein!
Und der Anblick des kleinen Elefantes löste ein ganz seltsames, tiefes Gefühl in mir aus. In meinem Bauch. Ich kann es gar nicht beschreiben. Etwas stimmte hier nicht. Ich schaue jetzt ja auch nicht aus meinem Fenster auf die grünen Baumwipfeln, und plötzlich sitzt da die kleine Elfe auf einem Ast und winkt mir. Oder sogar die Maus.
Oder etwa doch? Wie kam der kleine Elfant hierher, wie kam er in dieses Traumbild, fragte ich mich? Er gehört doch gar nicht dazu? Es war so unerwartet. Wer ist denn da? Hallo, hallo? Ist da noch jemand? Was soll das bedeuten? Irgendwann am nächsten Morgen fiel es mir wie Schuppen von den Augen, es war der kleine Elefant aus der Sendung mit der Maus! Und der kleine Elefant ist ein Scout! Lach- und Sachgeschichten.

 

 

 

Sonntag, 22. Mai 2011

 

 

 

Die Harmonie der Tautropfenklänge:

Nach dem nächtlichen Gewitter öffnete sich die erste Blütenknospe der drei Pfingstrosenstöcke.

 

 

 

“... bitte “vergesse Dich nicht” und suche die “Blaue Blume der innigen Liebe” in Dir... “

 

 

 

Erste Rosen, dann unter den vier Linden

 

 

 

Am Abend haben wir einen sehr interessanten Vortrag mit dem Thema Gelebte Spiritualität heute in der Konzerthalle besucht. Anschließend daran eine geführte Meditation: Den Klang der Stille versuchen zu hören. Wie faszinierend. Das ist eine schöne Übung! Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von einer Gong- und Klangschalenperformance, die einem auf das Gesagte vorbereitete und einstimmte.

 

 

 

Montag, 23. Mai 2011

 

 

 

Mit Olivenöl getränktes Brot wird zum Essen gereicht.

 

 

 

Eine weißes Spinnenetz, das voller Tautropfen hing. Dann waren da nur noch die herrlichen Tautropfen, das Gewebe war verschwunden. Fast erinnerten sie an wunderliche Luftballons, die gerade im Begriff waren nach oben davonzufliegen.

 

 

 

Alter Hut

 

 

 

Donnerstag, 26. Mai 2011

 

 

 

Ich will doch leben, wen ich nicht verlieren darf.

 

 

 

Sonntag, 29. Mai 2011

 

 

 

Auf dem Balkon sah ich auf einmal ein so wunderbar blaues Vergißmeinnicht und einen großen, rosa blühenden Rosenstock stehen. Nebeneinander, dicht an dicht, direkt vor dem Geländer in je einem tönernen Blumentopf.
Damit die Blüten hinunter auf die Wiese mit den Margariten und dem Bach schauen können.
Wegen der schönen Aussicht.
Oder aber auch, damit sie ein jeder sieht!
Und daß sie in der vollen Sommersonne stehen und recht viel von ihren heilenden Strahlen abbekommen.

 

 

 

Das bedeutet auch im übertragenen Sinne:Vergiß die rosafarbene Rose nicht!

 

 

 

Das Blau

 

 

 

Montag, 30. Mai 2011

 

 

 

Im Garten geschehen Wunder

 

 

 

Heute geschah noch ein anderes Wunder, er hat einen schweren Autounfall ohne Verletzung überstanden.

 

 

 

Donnerstag, 2. Juni 2011

 

 

 

Ich habe geträumt, daß die Cheopspyramide ein Rosendach, ein Dach aus roten Rosen hat. Rose an Rose, nebeneinander. Ihre vier Seiten sind vollkommen mit Rosenblüten bedeckt.

 

Auf seiner rechten Schulter sitzt eine weiße Taube.

 

 

Der Silberfisch im Dorfteich

 

 

 

Freitag, 3. Juni 2011

 

 

 

Die hohen Tore der Luftschlösser der Riesen.

 

 

 

Samstag, 4. Juni 2011

 

 

 

Als wir von der festlichen Abendveranstaltung heimgekommen sind haben gerade die Vögel zu singen begonnen. Erst verhallten nur einige wenige schillernde Rufe im dunklen Blautuch der Nacht, man glaubte kaum, daß sie sie durchdringen könnten. So zerbrechlich und zart. Sterne funkelten noch am Himmel. Die Luft war frisch und reingewaschen, es duftete nach Gras und nach Heu und ich wollte diesen fast unwirklichen Zauber immer nur einatmen. Halten. Man schmilzt dann fast und eine schier unstillbare Sehnsucht nach dem Unbenennbaren ergreift das Herz, als müsse einem die Brust bersten.

 

 

 

Ein Kamel geht über eine hohe zweiteilige bogenförmige Brücke, welche in der Mitte mit einem Stück verbunden worden ist. Es befindet sich gerade auf dem Verbindungsstück.

 

 

 

Sonntag, 5. Juni 2011

 

 

 

Etwas festhalten wollen, das eigentlich nicht “festzuhalten” geht.
Den Augenblick.
Stehe auf!

 

 

 

Immer wieder will ich es fotografieren, im Liegen, das offene, schmiedeeiserne Tor.

 

 

 

Dienstag, 7. Juni 2011

 

 

 

Nach dem Regenschauer

 

 

Sterntaler

 

“Weil Du etwas mitgenommen hast und
ich Dich fragen wollte, ob ich es wiederhaben kann.”
“Was denn?”
“Sternchen!”
Da bückte sich das Kind und sammelte die vielen kleinen
goldenen Sternchen vom Boden auf.

 

 

 

Mittwoch, 8. Juni 2011

 

 

 

Nanu?
Die Haustüre steht offen.
Da kommt auf einmal ein kleines Vöglein in einem hohen Bogen von oben angeflogen
und setzt sich vor mir auf den Boden.
Es will herein.

 

 

 

Ich fand schöne Zeilen des Literaturnobelpreisträgers Derek Walcott:

Langsam erwächst meinem Körper ein einzelner Laut,
langsam werde ich
eine Glocke,
ein Oval, körperloser Vokal,
ich wachse, eine Eule,
eine Aureole, weißes Feuer.

Metamorphosen, I/Mond

 

 

 

Samstag, 11. Juni 2011

 

 

 

Etikett

 

 

Auf grünem Grund:

Der Engel segnet das Kind

 

 

 

Ein großer Blumenstrauß aus Klee. Eingehüllt in lindgrünes Seidenpapier.

 

 

 

Sonntag, 12. Juni 2011

 

 

 

Nach der Gartenmesse sind wir mit meiner alten Freundin, welche wir dort getroffen haben, spontan Essen gegangen. Im Restaurant waren alle Tische innen sowie auch im Garten belegt. Doch an einigen waren noch Plätze am Tisch frei und wir fragten ein Paar, ob wir uns zu ihnen setzen dürften. Es stellte sich heraus, daß die sympathische junge Frau Künstlerin war, eine Tiermalerin, und ihr Begleiter ein Bildhauer und Galerist, der zu aller Überraschung einmal meinen Vater erwähnte und voller Anerkennung von ihm sprach. Und zufällig haben wir den selben Lieblingswagen. Er erzählte im weiteren Verlauf des Abends, daß er den heiligen Berg Kailash umrundet habe.
Fasziniert hörten wir seinen Schilderungen von der Pilgerreise, welche einem alles aberverlangt, zu. Erst vor einigen Tagen habe ich ein schmales Buch zweier Frauen aus München, welche ebenfalls den heiligen Berg der Tibeter umrundeten und das ich einmal auf dem Flohmarkt erstand in der Hand gehabt, um darin zu blättern. Ich mag es sehr. Als verströmte es einen besonderen Klang...
Der Berg Kailash gilt als der heiligste Berg der Welt und ist Sitz des Gottes Shiva und seiner Gattin Paravati.
Der Himmel bei Nacht sei dort im Himalaya so wunderbar blau und voller Sterne und Sternschnuppen, schwärmte er und wir lauschten gebannt. Fast wie in dem Märchen “Sterntaler”.
Heut war der Tag der Elf, die Uhr zeigte ein Uhr elf, obwohl es eigentlich null Uhr elf gewesen war.

 

 

 

Ich habe ihm etwas aus TO AXION ESTI - GEPRIESEN SEI des Griechen Odysseas Elytis vorgelesen. Er ist wirklich fantastisch. Wunderbar. Unglaublich. Nahm das Buch aus dem Regal, schlug eine Seite auf und las:

Elf Uhr schlug es
   fünf Klafter tief
   Barsch, Gründling und Brassen
   mit gewaltigen Kiemen, kurzen Heckschwänzen
                Und höher fand ich
                Schwamm und Seestern
                schlank und verschwiegen die Seeanemone
   hoch an den Lippen des Meers
   Rose und Schlüsselschnecke
                Seegras und Mitternachtsmuschel
“Kostbare Worte, sprach er, alte Schwüre, bewahrt
von der Zeit, vom verlässlichen Ohr der fernen Winde”
                Und nah beim hölzernen Fensterflügel
                dort, wo ich schlief, zur Seite gedreht
                hielt ich das Kissen an mich gepresst
                und weinte
Im sechsten Monat trug ich die Liebe
und deutlich regte sich    kostbar der Same in meinem Innern

               DIESER
               die Welt die kleine, die große!

aus: TO AXION ESTI, DIE GENESIS; Elfenbeinverlag

 

 

 

Manchmal tue ich das. Einfach ein Buch aus dem Regal nehmen und aufschlagen und darin lesen. TO AXION ESTI ist 1959 erschienen, Odysseas Elytis hat 1979 den Nobelpreis für Literatur erhalten.

 

 

 

Dienstag, 14. Juni 2011

 

 

 

Schnappschuß nach dem Gewitterregen, ganz in der Nähe des kleinen Ortes

Rehe sind so unendlich scheue Tiere. Die schmale Straße zwischen den Weihern, den Wiesenblumen und den Tannen dampfte hinterher in der Sonne.
Ein Korb mit Kirschen auf der Treppe.

Der Schwan kam näher

 

 

 

Und heute wieder, als ich kurz bevor ich losfuhr auf die digitale Anzeige des Radiowecker sah: elf Uhr elf.

 

 

 

Mittwoch, 15. Juni 2011

 

 

 

Kalenderblatt

Auf dem Gemälde Die Jungfrau mit dem Kind von Sandro Botticelli reicht der Engel, ein junger Knabe, der Muttergottes eine Schale mit rosafarbenen und mit roten Rosenblüten. Mit ihrer rechten Hand nimmt sie vorsichtig eine rosafarbene Rose heraus. Mit der linken Hand, in ihrer Armbeuge, hält sie das Jesuskind.
Im Hintergrund ist ebenfalls eine Rosenhecke voller Blüten dargestellt, die den Garten, in welchem sich die Szene abspielt, hoch umfriedet. Sie soll dadurch auf das Hohe Lied Salomons verweisen, las ich darüber. Das hohe Lied der Liebe... “Er tränkte mich mit den Küssen seines Mundes... “
Das finde ich ziemlich interessant.

 

Heute ist ein besonderer Tag.
Die Schwalben am Himmel.

 

 

 

Donnerstag, 16. Juni 2011

 

 

 

Einmal ein Sonnenkleid...

 

 

 

Freitag, 17. Juni 2011

 

 

 

“Aber wenn Sie das Heilige berühren werden Sie verbrennen.”

 

Schöpferblume

 

 

 

Samstag, 18. Juni 2011

 

 

 

In der Nacht hatte ich einen lustigen Traum, daß nämlich die Königin von England zu mir nach Hause zu Besuch kam. Keiner konnte es so recht glauben, auch eine Bedienung nicht. Sie unkte, daß es doch nicht klappen würde. Ich bereitete einen weißen Raum mit vielen Fenstern für sie vor, in dem ein weißer, rechteckiger langer Tisch mit weißen Stühlen stand. Zum Essen gab es rote Minestrone aus vier weißen Tellern, die eigentlich zu wenig für die Anzahl der Stühle waren. Da muß ich noch welche holen! Und mein Vater begann zu früh zu essen. Schnell hob ich seinen Teller, den er bei zwei Frauen auf den Boden abstellte, auf, um ihn zu spülen, noch bevor der hohe Besuch eintreffen würde.
Plötzlich erinnerte mich an die Form, das Protokoll. Wie nur soll ich sie ansprechen? Und was ist mit meinem Englisch? Ob ich nicht zu voreilig war? Eure Durchlaut? Nein, das ist, glaube ich, nicht korrekt. Ach ja, so: Eure Majestät! Eure königliche Hoheit! Zum Glück fiel mir die richtige formelle Anrede wieder ein.
Die Königin von England kam dann tatsächlich. Sie trug ein schlichtes aber elegantes hellblaues Kleid und ein funkelndes Diadem auf ihrem Kopf, das mit unzähligen feurigen weißglühenden Brillanten besetzt war. Sie hatte volles dunkelbraunes Haar und trug es typisch frisiert.
Schließlich saß sie bequem auf einem weißen, eckigen Sessel und war mit vielen blütenweißen, kuscheligen Decken bedeckt und eingehüllt. Ich enthüllte und entblätterte sie nach und nach wie einen Schmetterling oder eine Knospe, sogar mein weißes Daunenfederbett war dabei, das ich gestern von der Reinigung abgeholt habe, so daß sie nach und nach zum Vorschein kam. Das war ziemlich lustig und ungeachtet der Tatsache, daß sie ja “die Königin” war, aus einem alten Adelsgeschlecht stammte, eine Autoritätsperson war und auch jetzt noch eine gewisse Macht und Einfluß darstellte, lag über allem ein Schmunzeln und leiser Humor. Ich freute mich wirklich riesig, daß sie hier war und wachte froh auf, obwohl ich von den letzten Tagen noch einiges in mir herumtrug.
In einem anderen Traum kehrte ich meine eigentlich doch sauber geglaubte Wohnung auf Geheiß noch einmal aus. Obwohl der Parkettboden stolz glänzte. Die Kehrschaufel war voller Dreck, feiner schwarzer Flaum!

 

 

 

Sonntag, 19. Juni 2011

 

 

 

Ich habe ein Buch entdeckt, es heißt Der geheime Code - Die rätselhafte Formel, die Kunst, Natur und Wissenschaft bestimmt und ist von Priya Hemenway. Es ist im evergreen-Verlag erschienen. Es handelt vom Prinzip des Goldenen Schnittes, der Göttlichen Proportion, und ist wunderbar zu betrachten und leicht zu lesen. Phi ist das mathematische Symbol für den Goldenen Schnitt, der sich in dem Kristallmuster einer Schneeflocke, in Blumensamen, im Wabenmuster der Bienen, den gotischen Kathedralen, den Pyramiden und anderen Kunstwerken und auch im menschlichen Körper wiederfindet. Etwas für die Seele. Auf einer der letzten Seiten stehen folgende Zeilen zitiert:
Ich habe meinen Herrn mit dem Auge meines Herzens
gesehen. Ich sagte: “Wer bist Du?” Er sagte: “Du.”

Hussein ibn Mansur al-Halladsch

 

 

 

Bin nach Stuppach gefahren um wieder einmal die “Stuppacher Madonna” zu betrachten, ein bemerkenswertes Gemälde des Künstlers Matthias Grünewald von 1519 ursorünglich für den Maria-Schnee-Altar der Stiftskirche Aschaffenburg gedacht. Schon seit etwa meinem 15, 16 Lebensjahr läßt mich das Bild nicht mehr los.

 

 

 

Der in Deinem Herzen Erschienene.

 

Der Fluß

 

 

 

Montag, 20. Juni 2011

 

 

 

Brüder sind wir innerlich

Ich habe von einer wunderschönen smaragdgrünen Schlange geträumt, die mir überallhin folgte und die ich schließlich, das merkte ich auf einmal, sehr lieb gewann. Ich glaube, sie war weiblichen Geschlechts. Ich kann es gar nicht beschreiben. Eine schwarze Raute zierte ihren schlanken und seidig leuchtenden Rücken. Sie ringelte sich auch manchmal zutraulich und zart in meiner rechten Hand zusammen. Sie mochte immer in meiner Nähe sein und sogar in meinem Bett schlafen, wogegen ich schließlich nichts mehr einzuwenden hatte, denn erst mochte ich die Schlange nicht so, weil es ja eine Schlange war.
Da wollte meine kleine graugetigerte Katze die schöne Schlange auffressen, sie steckte schon kopfüber in ihrem weit geöffneten Schlund, doch ich verbot es. Löste den Kopf der Schlange ganz vorsichtig und zog ihn heraus. Hoffentlich haben sich die spitzen Zähne der kleinen Katze noch nicht in den Hals der schönen Schlange gebohrt, dachte ich erschrocken, aber es war alles in Ordnung!

 

 

 

Dienstag, 21. Juni 2011

 

 

 

Ich habe einen schlimmen Traum gehabt. Ich träumte nämlich, die Liebe soll jetzt heute schon gestorben sein. Danach konnte ich nicht mehr einschlafen und lag wach.

 

 

 

Gespräch mit dem Fluß

 

 

 

Nach dem Regen, später Nachmittag, Rehe, beim Äßen, im hohen Gras und zwischen den Ähren der Getreidefelder, kaum sichtbar. Hunderte von cremefarbenen Schmetterlingen tanzen torkelnd in der schwülen Wärme über ein abgelegenes Getreidefeld vor dem Wald. Einige von ihnen, sieben, acht oder neun, bilden wie eine aufrecht stehende und bewegte Spirale, welche, sich immer weiter hochschraubend und drehend, knapp über das Grün der Halme hinweg flog. Das Haar der Fee. Die anderen ihnen wie in einem Freudentaumel nach. Manchmal schloß sich ein neuer Schmetterling dem Reigen an oder einer flog wieder davon, vielleicht einer verlokenden Farbe oder einem betörenden Duft nach.

 

 

 

Donnerstag, 23. Juni 2011

 

 

 

Seit heute Vormittag habe ich wieder einen Pflegling, eine kleine Schwalbe. Es ist kaum zu glauben, daß die ersten jungen Schwalben jetzt schon wieder flügge sind. Das Pflaster an der Hauswand ist immer noch voller kleiner Eierschalen.
Ich fand sie im Hof. Sie kann noch nicht richtig fliegen, schafft gerade einmal hundert, zweihundert Meter. Auch sonst wirkt sie recht schwach. Sie mag gerne Nähe und Wärme und versteckt sich oft im Haar.
Das Kalenderblatt heute ist ein Gemälde von René Magritte, es heißt “Der Kuß”. Der Kuß ist ein Vogel der Nacht. Über dem Meer.

 

 

 

Freitag, 24. Juni 2011

 

 

 

Nuhur, ein Ort in der Sahara:

Meer aus Blumen

 

ÜBERGEBEN: für den Hoffenden

 

 

 

Montag, 27. Juni 2011

 

 

 

Nach dem Bad

 

 

 

Dienstag, 28. Juni 2011

 

 

 

Der Agapantus hat in diesem Jahr nur eine einzige Blüte getrieben.
Auch heute tummelten sich am Waldrand wieder unzählige cremfarbene Schmetterlinge, miteinander flirtend. Bestimmt wohnen dort auch eine Fee und unzählige weißglühende Elfen. Gestern träumte ich von Pan Tau. Wie lange habe ich nicht mehr an ihn gedacht, an die Fernsehserie, die ich als Kind so geliebt habe! Ja, genau, und Pan Tau kann zaubern! Im Traum sah ich ihn immer wieder vor mir, er lächelte mich freundlich wissend an, manchmal saß er mir gegenüber, ein Bein lässig über das andere geschlagen. Der kleinen Schwalbe geht es gut. Sie hat in einem Teller mit lauwarmen Wasser auf dem Balkon gebadet. Wie unterschiedlich doch der Charakter der einzelnen Schwalben sein kann! Diese hier ist ein kleiner Frechdachs, der sich nichts gefallen läßt. Sie verteidigt eisern ihren Lieblingsplatz auf der Menschenschulter und tschelpt jedesmal wie am Spieß, wenn sie herunter mußt. Dort sitzt sie stundenlang wie festgewachsen. Auch ihre vielen Mahlzeiten fordert sie entsprechend lautstark und ohne den geringsten Respekt vor uns Riesen ein.

 

 

 

Samstag, 2. Juli 2011

 

 

 

Der Name der kleinen Schwalbe: Stephanie.

 

 

 

Fly away

 

 

 

Ihr Flyer wird aufgefaltet. Innen ist er einfach gehalten, ganz ohne Schrift, ganz schlicht, man sieht nur ein gemaltes Bild, das sich über die beiden hohen, schmalen und blütenweißen Seiten erstreckt: das weite, tiefblaue Meer und vorne in der Mitte ein großes, weißes Segelschiff, das gerade abgelegt hat und nun in See sticht.

 

 

 

Sonntag, 3. Juli 2011

 

 

 

“Die Frage, die Du in das Leben mitnimmst, diese Frage bist Du selbst”, sagte er.

 

 

 

Gestern habe ich Elfenkuß gepflanzt. Winziges Rosa. Und an die Nordseite des Hauses eine Rose namens MyViolin. Daneben Lila.

 

 

 

Montag, 4. Juli 2011

 

 

 

Am Fluß

Heute ist die kleine Schwalbe fortgeflogen.
Wir waren im Zoogeschäft in der Stadt und wollten Futter für sie einkaufen. Vor einem Moment hatte sie noch die letzte der drei großen Grillen in einem Stück verschlungen. Ja, genau, eine dieser Grillen, die an den lauen Sommerabenden so wunderschön zirpen. Die kleine Schwalbe befand sich an ihrem Lieblingsplatz, nämlich in einem weichen Tuch, welches ich extra für sie um meinen Hals geschlungen hatte. Das mochte sie nämlich sehr. Gerade war ich in Begriff zielstrebig an der Kasse vorbei in Richtung Regal zu gehen, da rief mein Freund: “Schau mal, der süße junge Hund!” Ich drehte mich, um nach dem hellbraunen Welpen auf der Theke zu sehen, welcher ein Geschirr angepaßt bekam. Im selben Moment stieß die kleine Schwalbe ein freudiges Zwitschern aus und flog, flog! Sie, die sich, nach ersten mißlungenen Flugversuchen, über eine Woche nicht vom Fleck bewegt hat. Höchstens einmal, um vorsichtig von der Hand auf die Schulter zu klettern. Flog durch den dunklen Gang, ihre kleinen Flügel bewegten sich angestrengt auf und ab, sie hielt sich in der Luft!, auf das große, helle Rechteck zu. Eine offene Laderampe. Ich in Panik hinterher. Flog hinaus, die Befreiung, nach links, nach oben in den Himmel. Und mir brach es fast das Herz. Ich rief: Schwalbe! Schwalbe! Rannte ihr nach, die geteerte Einfahrt entlang, in Richtung Rückeite der Halle. Sie umkreiste mehrmals frohlockend einen hohen Baum. Jetzt sahen wir sie schon kaum mehr. Ein winziger schwarzer Punkt. Versuchte angestrengt sie nicht aus den Augen zu verlieren, doch es gelang mir nicht, irgendwann wußte ich nicht mehr, wo sie sich befand. Wir warteten noch lange und beobachteten dabei die Vögel am weißen Himmel. Da, in Richtung Hafen, Fluß, kreisten da nicht auch einige Schwalben? Vielleicht findet sie Anschluß. Hoffentlich. Und wo wird sie die Nacht verbringen? Ob sie hierher zurückkehrt? Und besorgt: Gibt es hier Raubvögel? Zum Glück ist heute der erste milde Tag nach dem verregneten und unnatürlich kalten Wochenende. Mit diesem Gedanken tröstete ich mich.
Heute war wirklich ein besonderer Tag. Es sind auch viele jungen Schwalben bei uns Zuhause flügge geworden!

 

 

 

Donnerstag, 7. Juli 2011

 

 

 

Beim Friseur. Ein reizendes kleines Mädchen, vielleicht eineinhalb Jahre alt, in einem fliederfarbenen Baumwollkleidchen wanderte von den Armen der Großmutter in die Arme seiner frisch frisierten Mutter mit großer, lilafarbener Glitzerblüte seitlich im stromlinienförmig weißblonden Haar. Für lange Momente drehte sich die Aufmerksamkeit nur um das Kind und alle im Salon blickten es wie verzaubert an. “Ich will auch, daß sie mich anlächelt”, entfuhr es meiner Frisörin hingerissen. Das fand ich wiederum entzückend und unsere Augen trafen sich im Spiegel, vor dem ich saß.

 

 

 

Freitag, 8. Juli 2011

 

 

 

Ich träumte: die kleine Schwalbe ist wieder zurückgekehrt. Sie flog auf meine rechte Hand.

 

 

 

Samstag, 9. Juli 2011

 

 

 

Erinnere mich, daß ich über die Schatten der Wolken schreibe, wie diese zwischen dem Blau des Himmels über die weiten grüngoldenen Kornfelder und Wiesen ziehen. Über den heißen Wind. Das Spiel aus Licht und Schatten, das die Sinne so betört und die Seele mit den Lerchen fliegen läßt. Die gleißende Sonne. Den roten Mohn, der sich leuchtend wiegt.

 

 

 

Sonntag, 10. Juli 2011

Milchkännchen

 

 

 

Wie die Liebe staunen kann.

 

 

 

Schlafend hält er das weiße Adlerküken in seiner Hand

 

 

 

Mittwoch, 13. Juli 2011

 

 

 

Ich bekam einen Text zugesandt, Die Taten des Petrus und der zwölf Apostel, eine gnostische Schrift aus dem Nag Hammadi-Codex. Sie handelt auch von dem geheimnisvollen Perlenverkäufer Lithargoël.

 

 

Nun war das letzte Treffen gewesen.

 

 

 

Sonntag, 17. Juli 2011

Gesenkte Lider

 

Lieder

 

 

 

Mittwoch, 20. Juli 2011

 

 

 

In der halb offenen Türe stand ein Mann, der lachte und lachte und lachte. Ja, genau, wie ein chinesischer Buddha. Er hörte gar nicht mehr auf zu lachen. Wundersam.
Im Traum gelangte ich mit vier, fünf leeren Flaschen in der Hand und im Arm auf ein weißes Schiff, das an einer steilen Meeresküste vor Anker lag. Man half mir hinab. Eigentlich wollte ich nur die leeren Flaschen loswerden, wurde mir bewußt, als ich schließlich in der Hocke auf den Blanken des Schiffes saß, sie vielleicht einfach dort drüben in der Mitte abstellen, doch da merkte ich auf einmal, das Schiff legte bereits ab. Ich konnte nicht mehr zurück!

 

 

 

Donnerstag, 21. Juli 2011

 

 

Perlentagebuch

 

 

 

Sonntag, 24. Juli 2011

 

 

 

Sie kann jetzt schwimmen!
Sie schwimmt im Meer.
Mit ihren Händen berührt sie die Fische, die sich ihr nähern.

 

 

 

Montag, 25. Juli 2011

 

 

 

“Lebe Dein Leben”, sagte er immer wieder eindringlich zu mir. “Du mußt Dein Leben leben.” “Kümmere Dich nicht um die anderen.”

 

 

 

Mittwoch, 27. Juli 2011

 

 

 



Rosebud

 

Eine rote Rosenknospe lag mitten auf dem Weg, zwischen dem taunassen Gras. Bei der Brücke. Das Wasser floß fast lautlos darunter dahin. Der Bach war rechts und links gesäumt von Erlen, durch deren schaukelndes, dunkles Grün ab und zu verführerisch ein wie jungfräulicher Sonnenstrahl floß. Ich hob sie auf und legte sie in meinen Weidenkob. Ein wunderschöner Sommermorgen.
Rosebud.
Zweimal bekam ich heute von einander unabhängig ein Kompliment. Ich würde immer schöner werden. Und zweimal wurde in den letzten Tagen aus sachverständigem Munde lobend über meine Kunst gesprochen. Das hat mich sehr gefreut.
Ich träumte von einer weißen Taube in einer kleinen, scharfkantigen Kunststoffschachtel hinter meinem Fenster, die ich lange vergesssen habe.Sie war auch verletzt, ihr fehlte der rechte Fuß, stellte ich erschrocken fest. Und sie war wie mit klebrigfeinen Spinnweben umhüllt, von welchen ich sie vorsichtig befreite. Ich will mich wieder um sie kümmern, sie zum Arzt bringen, sie pflegen und sie füttern. Sie soll fliegen!

 

 

 

Samstag, 31. Juli 2011

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 3. August 2011

 

 

 

Heute fand ich etwas Liebes
zwischen Grünsfeld und Giebelstadt.

 

Eine goldene Lilie. Hunderte von Schmetterlingen, die freudig torkelnd in der Sonne über die Wiesen flogen. Und ich habe zwei Schwalben gesehen, die im Flug lustige Kapriolen schlugen und sich schließlich in der Luft küßten.

 

 

 

Sonntag, 7. August 2011

 

 

 

Abendrot:

Der Reiher fliegt den weiten Weg durch das Wiesental zu seinem Nistplatz zurück. Stets stößt er dabei einen einzigen gellenden Ruf aus, der die Abendstille durchbricht.

 

 

 

Montag, 8. August 2011

 

 

 

Die Herzen in ihrem Sprachgebrauch nicht verunreinigen zu lassen.

 

 

 

Dienstag, 9. August 2011

 

 

 

Erst hielt er meine rechte Hand, dann legte er sie auf sein Herz

 

 

 

Mittwoch, 10. August 2011

 

 

 

Schon wollte ich das weiße Papier wegwerfen, worauf eine erst unsichtbare Botschaft von ihm in roter Schrift gestanden war, welche dann wie von Zauberhand erschienen ist. Vergesse nicht.

 

 

 

Freitag, 12. August 2011

 

 

 

Bezaubernde Musik

bis uns
ganz und gar
          wurde
innen erhöhrt.

 

Ein Mädchen mit einer weißen Schürze schöpft Wasser aus dem gefaßten Becken einer Quelle, in welche sich aus einer Öffnung in der Wand stetig Wasser ergießt

 

 

 

Das Feuer der Oleanderblüten lodert in der Sommersonne betörend an der Hauswand nach oben.

 

 

 

Samstag, 13. August 2011

 

 

 

Für Dich beginnend:
Am Anfang.

 

 

 

Ich habe von vielen Schmetterlingen entlang des Weges geträumt. Cremfarbene, orangefarbene. Sie tanzten über die duftendenden wilden Blumen und Kräuter. Auf dem Stamm einer Kiefer saß schließlich ein wunderschöner hellblauer Schmetterling, fast weiß war er, regelrecht ötherisch. Er setzte sich auf meinen rechten Arm.

 

 

 

Schiffe, die kommen

 

 

 

Sonntag, 14. August 2011

 

 

 

Am Abend bin ich beim Fernsehen zufällig genau zum 3. Aufzug/3. Szene der Wagner-Oper Lohengrin gelandet, welche auf Arte live von den Bayreuther Festspielen übertragen wurde. Ich hörte sie zum ersten Mal. Lohengrin, Klaus Florian Vogt, gibt sich in dieser Schlüsselstelle feierlich als Gralsritter, als Sohn des Parsifal, zu erkennen. Berührend und überwältigend. Er singt:

In fernem Land, unnahbar euren Schritten,
liegt eine Burg, die Montsalvat genannt;
ein lichter Tempel stehet dort inmitten,
so kostbar, als auf Erden nichts bekannt;
drin ein Gefäß von wundertät’gem Segen
wird dort als höchstes Heiligtum bewacht:
Es ward, daß sein der Menschen reinste pflegen,
herab von einer Engelschar gebracht;
alljährlich naht vom Himmel eine Taube,
um neu zu stärken seine Wunderkraft:
Es heißt der Gral, und selig reinster Glaube
erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.
(...)

Hier eine Version mit Peter Hofmann: In fernem Land...

 

 

 

Dienstag, 16. August 2011

 

 

 

Beim Einschlafen fiel mir plötzlich wieder das alte Volkslied Am Brunnen vor dem Tore... ein. Die Melodie und der Text waren auf einmal in meinem Kopf. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr an dieses Lied gedacht...

 

 

 

Freitag, 19. August 2011

 

 

 

Abends sah ich die fesselnde mehrteilige Reisedokumentation von dem Australier Tim Cope auf Phönix, Auf den Spuren der Nomaden. Der Abenteurer und Filmemacher verwirklichte seinen Traum, folgte den Spuren Dschingis Khans und durchquerte alleine auf abenteuerliche Weise die mongolische Steppe bis nach Ungarn. Von einem Hirten, der Tim 10 Tage begleitete, bekam er zu seinem Schutz vor den Wölfen und als Freund und Gefährten einen sechs Monate alten Hundwelpen, Tigon, vermacht. Und Tigon wurde wirklich ein großartiger Begleiter, wacher Blick, intelligent, leibenswert, mutig und treu und vor allem mit einem riesengroßen Herzen am rechten Fleck ausgestattet. Er war, bis auf seine weiße Brust und den weißen Vorderpfoten, ganz schwarz. Mich haben die Szenen mit ihm wohl so beeindruckt, daß ich sogar von ihm geträumt habe. Irgendwann bemerkte ich im Traum, daß stets ein liebenswerter, schöner, schwarzer Hund um mich und an meiner Seite war, bis ich realisierte: es war Tigon!

Fasziniert und eigentümlich berührt hat mich auch die musikalische Untermalung des Films mit dem typischen mongolischen Kehlkopfgesang.
Das erste Mal wieder, nachdem ich diese Gesangstechnik einmal bei einem guten Freund, der mir vorgesungen hat, live hören durfte.

 

 

 

Samstag, 20. August 2011

 

 

 

Badevergnügen am späten Nachmittag. Kühles Naß auf sonnendurchwärmter Haut. Duft von Wasser. Duft der Sonnenstrahlen. Lachen im Gesicht. Streicheleinheiten. Auf einmal wieder lebendig. Sommer wie vor dreißig Jahren.

 

 

 

Mittwoch, 23. August 2011

 

 

 

Begleitet von Blumen von Geburt an. Dies glaubt man an den Ufern des Mekong, daß jedes Menschenkind von Geburt an von Blumen begleitet werde, welche es sehr lieb haben und es behüten. Ich sah einen Film über den Fluß Mekong und das Drachbenbootfest. Der leuchtend bunte Drache ist im Fluß zuhause. Vor langer Zeit einmal lebte dort ein König mit vier Gesichtern, ein jedes wieß jeweils in eine Himmelsrichtung. Diese Art der Darstellung erinnert mich auch sehr an die berühmten viergesichtigen monumentalen Buddha-Statuen von Angkor Wat. Dieser sagenumwobene König hatte sieben Töchter. Bei einer großen Prozession im Rahmen des Drachenbootrennens wird das Haupt des Königs heute noch von sieben schönen Mädchen, welche die Töchter symbolisieren, rituell zum Tempel getragen. Denn das Wasser des Flußes soll nie versiegen. Sein Wasser bedeutet Leben.

 

 

 

Freitag, 26. August 2011

 

 

 

Die Wipfel der Birken rauschen im heißen Wind, Blatt an Blatt, leuchtend grün. Hunderte von winzig kleinen Samen segeln und schweben langsam im Licht der schrägstehenden Sonne hinab, auf das Moos, ins kurzgeschorene Gras, verschwinden im Wasser des gurgelndes Baches. Einmal kommt der Wind von Süden, dann dreht er und weht von Osten her. Betrachtet man sie genau bemerkt man, daß sie der Silhouette von kleinen Vögeln im Flug gleichen.

 

 

 

Sonntag, 28. August 2011

 

 

 

Sie träumt: Am Himmel bilden funkelnde Sterne ein Herz

 

 

Oder: Wie anstrengend es doch ist nicht einzuschlafen und die Augen immer offen zu halten.

 

 

 

Montag, 29. August 2011

 

 

 

Ein Gewitter zieht auf.

 

 

 

Mittwoch, 31. August 2011

 

 

 

Ich habe von einer Walderdbeerblume geträumt. Ihre einzige Frucht war zugleich eine Blüte. Eine lampionrote Walderdbeere, welche glockenförmig wie in viele Strahlen zerstob.
Die Walderdbeere gehört zu den Rosengewächsen.

 

 

 

Freitag, 2. September 2011

 

 

 

Wie tief
einen Blick
hinein
zu tun...

 ...und die Kreise
namentlich
zu benennen.

 

 

 

Sonntag, 4. September 2011

 

 

 

Eine Taube saß allein im Garten mitten auf dem Rasen. Ich beobachtete sie eine lange Weile und wunderte mich darüber. Später sonnte ich mich auf dem Balkon, lag auf dem Rücken und blickte in den blauen Himmel. Da kam auf einmal eine kleine, weiße Feder unendlich langsam wie aus dem Nichts von oben herab gesegelt. Er fing sie auf und gab sie mir.
Nach einer Weile bemerkte ich die Taube, welche sich jetzt genau über mir auf dem Giebel des Hausdaches befand. Vielleicht sonnte sie sich ebenfalls? Manchmal sah sie mit ihren grünen Augen zu uns herunter.

 

 

 

Mittwoch, 7. September 2011

 

 

 

Als ich mein Haupt senkte, hörte ich mich leise seufzen. Dann, als ich es wieder erhoben habe, ein flehentlich unendlich langer Blick in ihre braunen Augen.
Auf mich selbst zurückgeworfen.

Ich muß die Verantwortung für mich selbst tragen.

 

 

 

Freitag, 9. September 2011

 

 

 

Neben dem Elfenkuß - in seinen langen, biegsamen Zweigen mit den rosafarbenen Blütenenden hat sich das erste goldene Herbstblatt verfangen - ist eine kleinen Pinie aufgegangen. Ein zartgrüner Stern, der sich mehr und mehr pyramidenfärmig nach oben entfaltet. Gebet. Wir haben uns alle an den Händen gefaßt, sie hat meine rechte ergriffen, der Kreis ist nun geschlossen.

 

 

 

Zwei schöne Links:
Wurzelwanderer
Umanbn

 

 

 

Samstag, 10. September 2011

 

 

 

Eine zarte Blume ist aus dem dunklen Meer emporgewachsen

 

 

 

In der Nacht. Draußen Stille. Die Wiese ist ein milchweißer See.

 

 

 

Für den Einblick in die Wirklichkeit: 20 Euro. Zog das Geld aus meiner Tasche. Ich wollte aber nicht, daß sie sah wieviel Geld noch in meiner Tasche war.

 

 

 

Sonntag, 11. September 2011

 

 

 

Kannst Du mit den Augen malen?

 

 

Ganz oben, inmitten des hohen, kuppelartig gewölbten Raumes, befand sich eine helle, kreisrunde Öffnung. Ein weißer Kreis. Tief unten drunter, auf dem Boden, erhob sich ein seltsam anmutendes Miniaturbauwerk, es ging mir etwa bis zu den Knien. Es sah aus wie ein kleiner Turm oder eine Kinderburg von undefinierbarem, eher weichem Material, vielleicht scharlachrotes Bienenwachs? Ich bückte mich erstaunt, um es näher zu betrachten, der Turm aber rutschte auf einmal wie ein weicher Lappen nach vorne in sich zusammen und gab preis, was er so lang verborgen gehalten hat: Ein Nymphensittichpärchen mit wunderschönen gelben Köpfen flog heraus und erhob sich flatternd in die Luft!
Sie waren kerngesund, vergewisserte ich mich noch.

 

 

 

Das Sonnenlicht umhüllt uns mit warmen Armen, streicht über unsere Wangen und kitzelt im Nacken, Blätter rascheln, die weiten, abgeernteten Felder atmen frei in diesem sanften Licht der schrägstehenden Strahlen, Leben, und es duftet, als würden ganz in der Nähe viele Blumen blühen.

 

 

 

Dienstag, 13. September 2011

 

 

 

Ich habe von einer kleinen Eule geträumt, welche offensichtlich mir gehörte.
“Sie ist tot!”, dachte ich erst erschrocken, denn ich habe sie lange Zeit vernachlässigt und vergessen.
Eilte zu ihr, die schlaff und wie ein nasser Sack in sich zusammengefallen rechts außen auf der Lehne des Stuhles saß, der sich an der Stirnseite des Eßtisches befand.
Ihr Gefieder war hellbraun, wie ein cremeweißer Milkshake mit nur einem winzigen Schuß Schokolade.
Aber bereits während ich im Gehen war bemerkte ich zu meiner Erleichterung, je mehr Aufmerksamkeit ich ihr zu schenken begann desto lebendiger wurde sie.
Als würde sie das innerlich mit einem Odem versorgen, der sie auf seltsame Art erfüllte und wieder wachsen ließ, zu dem Vogel, der sie einmal gewesen war.
Und schöner.
Doch noch saß sie starr und stumm.
Ich nahm sie auf meine rechte Hand, trug sie schnell in die Küche zum Leitungshahn und gab ihr reichlich von dem klaren Wasser, was sie gierig trank.
Ihr Gefieder war wunderbar samtig.
Ich kraulte und liebkoste sie.
Nun brauche ich schnell noch etwas Gutes für sie zum Fressen!

 

 

 

Mittwoch, 14. September 2011

 

 

 

Goldene Strahlen am frühen Morgen:

Baum des Lebens
Sonnenrad
Rad der Zeit

 

 

 

Donnerstag, 15. September 2011

 

 

 

Heute habe ich eine Perle in einem Wagen gefunden.

 

 

 

Asternblüten, die aufsteigen, in den Himmel schweben

 

 

 

Dienstag, 20. September 2011

 

 

 

Der Name des Schiffes, das heute auf dem Fluß vorüber fuhr, war Scenic Sapphire.

 

 

 

Freitag, 23. September 2011

 

 

 

Nicht weit

 

 

 

“Endlich ist Wochenende”, sagte der Mann im Aufzug auf einmal zu uns. Und lächelte fast zärtlich: “Zeit, die Seele baumeln zu lassen.”

 

 

 

Sie kann in der Liebe bleiben bis in das tiefste, süßeste Rokoko.

 

 

 

Ich soll die langen roten Stielrosen in der Schachtel nicht vergessen.

 

 

 

Samstag, 24. Oktober 2011

 

 

 

Auf dem Markt: Sonnenschein. Die Frau, die Kräuter verkaufte, trug eine faszinierende Tätowierung, die sich über ihren ganzen rechten Arm erstreckte, der unbeckt war. Eine indische oder buddhisitsche Gottheit. Shiva, dachte ich. Sie lachte gerade einem Kunden zu, während sie etwas verpackte, ihre Wangen waren leicht gerötet. Indischer Nachtisch.

 

 

 

Rheingold

 

 

 

Montag, 26. September 2011

 

 

 

Reis ist die Verbindung von Liebe und Leben. Leben und Liebe.

 

 

 

Dienstag, 27. September 2011

 

 

 

Ich habe von einem Frosch geträumt, der, wie ich fand, mit einem schelmischen und triumphierenden Ausdruck in seinen leuchtenden Augen gerade in Begriff ist genau auf mein Gesicht zuzuspringen. Jetzt bin ich wohl oder übel gezwungen ihn zu küssen.

 

 

 

Mittwoch, 28. September 20011

 

 

 

Jeden Morgen liest der Rosengärtner zuallererst mit Hingabe und mit großer Freude die Geburtsanzeigen in der Tageszeitung. “Da, schau mal, ein Mädchen!”

 

 

 

Donnerstag, 29. September 2011

 

 

 

Die Wurzel der Wurzel

 

 

 

Ich habe von weißen Schildkröten geträumt, die sich jeweils halbierten und sich auf diese Weise vermehrten. Viele viele weiße Schildkröten auf hellblauem Grund, so weit das Auge reichte.

 

 

 

Samstag, 1. Oktober 2011

 

 

 

Die Mutter ermahnte den kleinen Jungen sanft, die lange Spinnwebe zwischen den Zweigen, welche in der Sonne sanft golden schimmerte und leise hin und her schwang, ja nicht zu durchtrennen. Er wünschte sich Samen vom Blauregen an der Hauswand.

 

 

 

Stella Maris

 

 

Die Astern verschleudern in hohem Bogen ihr lichtblaues Wasser über den matten Rasen. Gelbe Augen schauen heraus, strahlen. Schmetterlinge und summende Bienen verlängern sie zu lebendigen Adern, die in der Sonne schauckeln. Ein tanzender Reigen hat sich eingefunden den süßen Necktar der späten Sonnentage einzusammeln und heimzuholen. Die Gesichter der Cosmeen lachen schallend, als wäre es das letzte Mal, nimm mich!, zarte Sterne aus rosarotem, knisterndem Japanpapier so weit das Auge reicht, ein wippendes und fröhliches Meer zwischen dem schon mahnenden Flammenrot und ernsten Dunkelgrün der stacheligen Zweige. Die Augen tränen geöffnet im warmen Wind, Blätter raschlen staubig. Die letzte Rose, rot, wehmütig fast, kniet sie erhaben am Wegrand. Es kommt die Zeit.

 

 

 

Sonntag, 2. Oktober 2011

 

 

“Höre auf das Wort in Deinem Herzen!”

 

 

 

Ich habe von einem kleinen bunten Vogel wie einen Stieglitz geträumt, den ich von einem Fenstersims auf meiner Hand mit nach Hause genommen habe. Da wollte der Vogel nach Norden wegfliegen, doch er stieß zwei Mal mit seinem Kopf an die Scheibe des Fensters mit den beiden balinesischen Schattenfiguren. Ich erschrak. Ich tat ihn deshalb in einen runden Käfig in der Mitte des Eßtisches neben einer Vase mit Zweigen, aber der Abstand zwischen den Stäben war zu breit. Hüllte den Käfig in Klarsichtfolie. Doch der kleine Vogel suchte unermüdlich geschickt einen Spalt. Er mochte nicht eingesperrt sein und sah nun aus wie ein kleiner, orangetürkiser Kakadu. Ich muß die Fenster öffnen um ihn wieder seine Freiheit zu schenken, auch wenn es mir so schwerfällt.

 

 

 

Montag, 3. Oktober 2011

 

 

Caravaggio

 

Blume mit Obstkorb

 

 

Nach dem Blumengießen am Morgen fand ich zu meiner Überraschung ein Buch im roten Briefkasten, eingehüllt in mit Blumen bedrucktem Papier.
Das Papier kam mir bekannt vor, und auf einmal wußte ich, von wem das unverhoffte Geschenk war!
Zuerst dachte ich, als ich den Inhalt durch die vordere Öffnung erspähte, es sei nur eine Werbezeitschrift, und freute mich dann umso mehr.

 

 

 

Fuhr mit dem Fahrrad in den Wald, um zu vergessen. Vorbei an Äckern, an mannshohen gelben Blumen. Vorbei an Seerosen. Aus den Weiden klang sensibles Zwitschern unzähliger kleiner Vögel. Eine Feder.

 

 

 

Dienstag, 4. Oktober 2011

 

 

 

Blaue Augen

 

 

 ... und dann verwandelte er sich in einen Kolibri.

 

 

 

Mittwoch, 5. Oktober 2011

 

 

 

Lied

Einen kennst Du doch auch ganz ohne Namen.

 

 

 

Montag, 10. Oktober 2011

 

 

 

“Ich hatte einmal, während ich hier wohnte, einen Traum”, sagte sie.

 

 

 

Dienstag, 11. Oktober 2011

 

 

 

In der Zeichnung der Solitude
Schwärme von kleinen Vögeln im Wind, unter einem stahlgrauen Himmel. Die Äcker liegen brach, man sieht braun. Buntfarbene Laute. Regentropfen auf der blanken Scheibe.

 

Auch kleine Vögel im Zitronenbaum. Die Veilchen blühen wieder.

 

 

 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

 

 

 

Ein dicker Kunstkatalog mit meinen Kunstgemälden, welche jeweils immer dasselbe Motiv in unendlich vielen Abwandlungen und Ausführungen zum Thema haben: nämlich der Oberkörper des Menschen. Das war wirklich eine tolle Überraschung und ich fragte mich, wer wohl die Druckerei gewesen war, wer diesen wunderbaren Katalog gedruckt hat. Man kann ihn nur ein einziges Mal bestellen. Es gibt nur ein einziges Exemplar.
Das hier dargetellte Motiv zeigt einen türkisen Oberkörper von innen, mit goldenem Werk.

 

 

 

Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus,
Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.
Dich mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.

Dieses alte Volkslied von Wilhelm Ganzhorn haben wir heute bei einer Beerdigung für den Verstorbenen gesungen. Das ging uns allen sehr nahe und war mit der schönste Moment der Zeremonie. Es hat 13 Strophen.

 

 

 

Freitag, 14. Oktober 2011

 

 

 

Ganz nahe beim Mond: ein hell leuchtender Stern.

Faura

 

Kummer
Verzeihe mir

 

 

 

Abends, der Himmel glühte rot, sang ein einzelner Vogel sein Lied. In den hohen Erlen am Bach. Jetzt, mitten im Herbst.

 

 

 

Samstag, 15. Oktober 2011

 

 

 

Goldene Zunge
Sein Glück auf allen Ebenen suchen wollen. Und
schließlich findet man es und weiß gar nicht warum.

 

 

 ...und weiß gar nicht warum man es gefunden hat.

Im Wald

 

 

 

Sonntag, 16. Oktober 2011

 

 

 

“Hast Du alles golden gemacht?”, fragt der Raps.

 

 

 

Jemand pflückte sich eine Rose. Er nahm sich, anstatt der Blüte, den dornigen Stiel.

 

 

 

Donnerstag, 20. Oktober 2011

 

 

 

Gnade

 

Er legte seine weiße Hand sanft in ihr Herz. Da flog das weiße Blatt, das mit Rot beschrieben war, aus ihrer Hand hoch in die Luft und fort!

 

 

 

Freitag, 21. Oktober 2011

 

 

 

Das Herbstlaub hat die Sterne zugedeckt. Er sehnt sich nach dem Wind.
Honig sammelt sich in seinem Schweigen.

 

 

 

Sonntag, 23. Oktober 2011

 

 

 

Vom Übergang der Seele:

Dunkelheit
Nackter Wahnsinn

Weinendes Gesicht

Taunasses Gras
Lächelndes Haar
Wind von Ferne
Kühle Oase

 

 

 

Montag, 24. Oktober 2011

 

 

 

Er sagt:

Es handelt sich um: heute.
Es handelt sich um: Wunder.

 

 

 

Samstag, 29. Oktober 2011

 

 

 

Ich habe geträumt: KAWAR.
Das bedeutet aus dem Krudischen übersetzt wohl: Dort wo die Heimat ist.
Wo ist Deine Heimat?

 

 

 

1. Rose
2. Rose
3. Rose
...

 

 

 

Mein Weidenkorb, welchen ich damals an einem Sonntag im Frühljahr 2003 auf dem Markt gekauft habe, steht mitten auf dem Weg zwischen den Hecken und den Wiesen: leer.

 

 

 

Da schloß ich das kleine Kind, das kleine Mädchen mit den blonden Locken in dem hellblauen Kleid, das ich selbst einmal gewesen war, in meine Arme. Seine Augen waren so groß und blank und blau, so tief blau, Ultramarin, verwundert und fragend, wie Himmelssterne.

 

 

Es ist: Sehen.

 

 

 

Sonntag, 30. Oktober 2011

 

 

 

Und wieder singt der kleine Vogel, süß, so süß. Als wäre er alleine auf der Welt, nur er. Sänge er in einen leeren Raum hinein. In die Stille des Nachmittags.
Ab und zu das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos.
Einem Raum, in dem der Himmel bedeckt ist, weiß und milchig, und die Ahnung von gelbem Licht in einer weichen, warmen Luft auf den wenigen letzten welken Blättern der Birken vor dem Fenster sanft glänzt. Gleich großen, runden, ockerbraunen Spiegeln liegen die anderen bereits trocken und spröde wie Packpapier rund um den Stämmen auf der Wiese ausgebreitet. Dazwischen sprießen Pilze.

 

 

 

Weil es bis tief unter die Erde reicht ist es auch hoch hinaus gewachsen.

 

 

 

Montag, 31. Oktober 2011

 

 

 

Brücke sein

 

 

 

Damit wieder etwas aus dem Baumstumpf wächst und dieses Eine vielleicht auch einmal wieder blühen wird.

 

 

 

Dienstag, 1. November 2011

 

 

 

Laßt uns drinnen,
was uns reift.
Laßt uns draußen
frisch und rein.

 

 

 

Freitag, 4. November 2011

 

 

 

Sie reicht mir ein Buch, aufgeschlagen, nichts stand darin. Aus den leeren und blütenweißen Seiten quoll Milch.

 

 

 

Samstag, 5. November 2011

 

 

 

Urquell

Der Schwan

 

 

 

Sonntag, 6. November 2011

 

 

Die Mädchen,
sie staunen
mit den Augen
zu den Sternen,
sie schwärmen vom Licht.

 

 

 

Dienstag, 9. November 2011

 

 

 

Lesendes Mädchen
Es wird alles gut werden.

 

 

 

Gartenhaus am See

Der Schwan ist in dem gläsernen Gartenhaus und er breitet schon seine Flügel aus, gleich wird er fliegen! Über den See, nach Osten. Was wird geschehen, was wird geschehen? Wird er die Glasscheiben durchbrechen? Hoffentlich wird er sich nicht verletzen!

 

 

 

Freitag, 11. November 2011

 

 

In einem Traum fegte ich mit einem vom Kohlestaub schon leicht angegrauten Gansflügel das Innere eines schwarzen Kanonenofens sorgfältig aus, so wie es meine Großmutter früher immer tat, bevor sie den Küchenherd neu mit Holz befüllte um das Feuer zu entfachen.

 

 

 

Sonntag, 13. November 2011

 

 

 

Die Weite des Himmels

 

 

Am Weg: Hagebutten

Ein Schwarm kleiner Vögel kreist auf und ab und läßt sich schließlich in dem abgeernteten und nun brachliegenden Getreidefeld für die rasch hereinbrechende Nacht nieder. Sinkt wie ein Fächer hinab.
Wir beobachteten den Sonnentergang. Sie verschwand mindestens so rasch zwischen den Bäumen des Waldes wie die kleinen Vögel von dem letzten Grün des Ackers verschluckt wurden, das zwischen den hellgrauen Stoppeln so weich und behaglich aussah wie hohe Mooskissen.
Ein Gesicht, lächelnd, eine Hand.

 

 

 

Dienstag, 15. November 2011

 

 

 

Das ist Dein Diamant-Ofenrohr!” Dies sagte mir jemand. Dabei ging es um einen Buchtitel, ein Buch über Vögel, welche sich auf eine Reise begeben.

 

Das verstehe ich nicht und ist sehr rätselhaft. Und was ist, wenn das Feuer entfacht wird?

 

 

 

Donnerstag, 17. November 2011

 

 

 

In der Dämmerung, am frühen Abend: Ein Schiff, ohne Namen.

 

 

 

Leiko Ikemura

 

 

 

Samstag, 19. November 2011

 

 

 

Ich träumte von einem großen Fisch, einem weißen Karpfen, der aus den Tiefen des schwarzen Teiches, eines Weihers, aufgetaucht war und mich nun mit seinen großen dunklen Augen und den weißen Ringen außenherum lange worltos ansah. Seine Haut schillerte wie Perlmutt. Er wird wieder im Teich verschwinden, nach ganz tief unten, bis zu seinem Grund.

 

Blühende Kirschbäume

 

 

 

Sonntag, 20. November 2011

 

 

 

Unter dem Gold der Lärche

 

Kraft tanken im Wald

 

 

 

Heuer feiern wir als erstes Mal: Frieden

 

Stempel der Nacht

 

 

 

Montag, 21. November 2011

 

 

 

Eine Feuermandorla über dem Land

 

 

 

Dienstag, 22. November 2011

 

 

 

Nachdem ich das Auto vor dem Haus abgestellt hatte begab ich mich zu Fuß auf den Heimweg. Den Berg hinab. Es war eine sternenklare Nacht und es war kalt. Ich sehnte mich schon nach meiner behaglichen Wohnung, der Wärme, und war in Gedanken versunken. Meine Schritte wurden immer schneller. Der Blick glitt achtlos über das braune und trockene Laub entlang des Weges bis ich auf einmal bemerkte, daß es im Licht des Mondes, der Sterne und der Straßenlaternen vom Rauhreif wie mit Kandiszucker überzogen glitzerte. O Wunder! Jetzt vermochte ich meine Augen nicht mehr davon zu lösen und schritt fröhlich einher. Dieses verführerische goldene Glitzern und Funkeln, das sich mit jeder meiner Bewegungen ebenfalls veränderte! Mit mir zu singen und zu tanzen schien. Heisa, war das schön. Wähnte mich wie in einem Märchen oder in einem Walt-Disney-Film. Ich war wieder ein Kind.
In der Kurve lag plötzlich ein Feuerzeug genau vor meinen Füßen. Es war weiß, mit aufgemalten Herzen. Einige waren rot.
Am nächsten Morgen kehrte ich noch einmal dorthin zurück. Es ließ mir keine Ruhe. Vielleicht lag es noch dort? Vielleicht hatte ich Glück. Heute war das Wetter feucht und das Laub glich nassen, unerfreulichen Lappen.Tatsächlich! Ich hob es schnell auf, steckte es ein und nahm es mit nach Hause.

 

 

 

Mittwoch, 23. November 2011

 

 

 

Zwischen den Türen
Die Glastüre steht offen. Draußen: dunkle Nacht.

 

 

 

Freitag, 25. November 2011

 

 

 

Rose, am Morgen nach dem Frost

Manchmal ist da eine Ahnung von dieser unwahrscheinlichen Macht hinter allem. Einer Macht, die man nicht benennen kann. Sie läßt einen wahrhaft erschauern und man hat auf einmal den bisher nicht gekannten Wunsch sich vor ihr in Demut zu verneigen und zu verbeugen.

 

Ein feines, goldenes Netz, aber über was? Über einen Schirm?

 

 

 

Samstag, 26. November 2011

 

 

 

In einem Traum schrieb ich drei Telefonnummern auf ein weißes Blatt Papier. Zuerst, ganz oben rechts, meine eigene. Anschließend weiter unten auf halber Höhe, nach links versetzt, die Telefonnummer meines Freundes. Und schließlich ganz unten, wieder nach rechts versetzt, eine dritte Telefonummer. Begann sie zu schreiben, die erste Ziffer, eine Null, die zweite... plötzlichlich realisierte ich, sie waren loderndes Feuer!

 

 

 

“Weihnachten mit einem Spiegel”, erwiderte er.

 

 

 

In das Schwalbennest über dem Fenster nach Süden sind jetzt Spatzen eingezogen.

 

 

 

Sonntag, 27. November 2011

 

 

 

Pfeffer für das Pferd

 

Ich brauche Pfeffer.

 

 

 

Montag, 28. November 2011

 

 

 

Willst Du die Liebe Deines Lebens sehen, schau in den Spiegel. Dies schrieb mir heute jemand als Antwort auf den Eintrag vom Samstag. Der Satz stand auf einem Zettel und klebte am Spiegel einer öfffentlichen Toilette.

 

 

 

Dienstag, 29. November 2011

 

 

 

Mein Vater und
der Älteste nehmen
mich mit,
nach Hause.
An den Händen gefaßt:
ein kleiner Junge,
ein Kind.

 

 

 

Donnerstag, 1. Dezenber 2011

 

 

 

Ich dachte immer, es sei das Große, das Großartige, was geschehen oder getan werden müsse, aber es ist nicht so, es ist das Kleine.
Das Leichte. Und, ja, oft doch so schwer.

 

 

 

Samstag, 3. Dezember 2011

 

 

 

Seltsamer Buchstabenbaum oder wer wohl alles da gewesen war

 

“Sind Sie kein Mensch?”

 

 

 

Mittwoch, 7. Dezember 2011

 

 

 

“Der Schwan ist aus dem Schloß ausgebrochen!”
“Und wie kann man ihn erkennen?”
“Besonderes Kennzeichen: ein 60 Zentimeter langer Hals.”
Dies sagte der Polizist im Fernseher zu einem anderen, gleich nachdem ich das Gerät eingeschaltet habe. Dann sah man den gesuchten Schwan in Großaufnahme, wie dieser gerade über eine grüne Wiese eilte.

 

 

 

Sonntag, 11. Dezember 2011

 

 

 

 

Sie fragte mich, wo denn die schöne großformatige Fotografie mit dem Weidengeflecht und dem Seegras aufgenommen worden ist. Sie interessierte sich dafür, das freute mich. Ich antwortete ihr: “Im Himalaya. Dort, wo es Seegras gibt.”

 

 

Das Seegras, das sah so aus wie viele kleine Nägel mit Köpfen.

 

 

 

Zum Abendessen Rosenkohl mit Pinienkernen in karamelisierter Butter geschwenkt. Darüber etwas Zimt. Es duftet unbeschreiblich. Dazu Kartoffeln.

 

 

 

Dienstag, 13. Dezember 2011

 

 

 

Mensch

 

 

 

Ich sortierte alte Tageszeitungen aus. Schlug wahllos eine auf und sah, daß aus einer Menschenmenge eine schöne weiße Blume gewachsen war.

 

 

 

Donnerstag, 15. Dezember 2011

 

 

 

Während ich auf das Mädchen wartete, welches fortgeeilt war um nach den Betten zu sehen, stand ich wartend mitten im Geschäft und sah mich um - zwischen feiner Tischware, buntgemusterten Frotteehandtüchern, Auslagen mit Bettbezügen, Bettüchern, farbenfrohen Kissen, wohlig warmen Kuscheldecken, Bettsocken, Pyjamas in rosa für die Damen und auch - très elégante - für den Herren, blütenweiße Matratzen. Es gab sogar eine Auslage nur mit exquisiten Stofftaschentüchern bestückt. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen und die zuvorkommenden Verkäuferinnen eilten dienstbeflissen eifrig hin und her.
In dieser warmen Atmosphäre tummelten sich auch einige Kinder. Ein kleines Mädchen begrüßte ein zweites, welches gerade von der Schule gekommen war, wie sich herausstellte die Cousine, und ein kleiner Junge mit blonden Haaren spielte auf dem Boden zu meinen Füßen.
Um seine großen, ausdrucksstarken Augen lagen leichte Schatten und ich vermutete, daß er vielleicht gerade erst krank gewesen war. Ob das denn seine Schwestern seien, wollte ich wissen. Der Junge sah ernst zu mir hoch. Ganz sicher ein außergewöhnliches, hochsensibles Kind. Offensichtlich freute er sich über meine Aufmerksamkeit. Die Schwester antwortete zuerst an seiner statt, doch dann sprach auch er, sehr leise, so daß ich genau zuhorchen mußte, ihn zu verstehen..
Gleich vor ihm befand sich ein altmodischer Kanonenofen, wohl zur Dekoration. Links davon lagerten zwei Bündel Kleinholz. Er krabbelte zu dem Ofen, öffnete demonstrativ das Türchen und faßte immer wieder hinein, dabei blickte er mich stets unverwandt mit seinen großen Augen an, damit ich ja sehen würde, was er gerade tat.
“Nicht, du machst ja deine Hände schmutzig!”, reif ich leise.
Doch das alte Öfchen war, so wie es aussah, innen ganz sauber.
Eine Schachtel mit langen Schokoriegeln glitt ihm aus der anderen Hand, verteilten sich vor ihm im Raum, und ich half ihm sie wieder einzusammeln.

 

 

 

Donnerstag, 15. Dezember 2011

 

 

 

Sich vor neuen Armbinden fürchten.

 

 

 

Freitag, 16. Dezember 2011

 

 

 

Die Kunst im Schreiben
Unbeschreibliches.

 

 

 

Mittwoch, 28. Dezember 2011

 

 

 

“Grüße die Sonne von mir!”

 

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