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Sonntag, 9. Februar 2014

Sonnenaufgang am San Bernardino-Tunnel

 

 

 

Torino

Die spektakuläre Teststrecke auf dem ehemaligen Fiat-Werk Lingotto in Turin, dahinter, zum Greifen nahe, die Alpen

 

 

 

19.30 bis 7:30

Unendlich müde, trotzdem glücklich. Beim Appertiv, kurz vor dem Abendessen mit den Lieben

 

Ich liebe Turin. Warum? Das kann ich nicht einmal so genau festmachen. Vielleicht wegen dem Po, der die Stadt malerisch teilt. Der vielen schönen Brücken, welche sie verbindet. Vielleicht wegen der Silhouette der italienisch-französischen Alpen, die sich oft so greifbar nahe zeigt, wie ein verheißungsvolles Band entlang des Horizonts. Wie ein italienisches Dessert, wie Mont Blanc. Ich liebe Mont Blanc. Turin ist im Westen begrenzt von einem wogenden steineren Meer aus geeister Kastaniencreme mit Sahneeisgletschern gekrönt.
Wegen seines französischen Touches.
Wegen seiner Innenstadt, den weiten Arkaden, unter denen man flaniert, den zahlreichen feinen Cafes mit ihrem nostalgischen Charme. Wegen den vielen eleganten Damen mit den roten geschminkten Lippen und sorgfältig frisierten Haaren. Wegen seinen Märkten mit den emsigen Marktfrauen. Den schönen Piemontesern und den noch viel schöneren stolzen Piemonteserinnen.
Wegen der Freundlichkeit der Menschen.
Wegen dem roten Frizzante. Wegen der vielen kleinen leckeren Köstlichkeiten, die man überall erhält und die einem auf der Zunge zergehen. Oliven in Blätterteig. Nach Blumen duftendes federleichtes feinstes Schmalzgebäck mit einem Hauch Puderzucker bestäubt. Wegen Lingotto. Wegen Fiat. Wegen dem Turiner Grabtuch. Endlich, nach vielen Jahren, in denen ich schon den Wunsch hegte und dann doch immer etwas anderes war - keine Zeit zum Verweilen, keine Zeit zum Verreisen -, war ich einmal im Dom. Wir standen, am Abend, plötzlich davor.
Zündeten Kerzen an.

 

 

 

Vor Jahren durfte ich einmal für einige Tage Gast bei Frau Nadina Abarth-Zerjav, der zweiten Frau von Carlo Abarth, sein, welche in Turin am Corso Massimo d’Azeglio gelebt hat.

 

 

 

Gleich nach dem Pfändertunnel rechts von der Autobahn ein schwirrender Regenbogen, ganz nahe der Erde, als stände er fest verankert im Grün. Regenbögen wachsen aus den Gischtfontänen der Autos um uns herum.