Dienstag, 2. März 2010
Eine Hand von oben, sie war vollkommen rein, reichte einen leicht zerknitterten, weißen Zettel herab, auf dem nichts stand. Eine Nachricht. Ein Briefchen.
Das Bild erinnert mich auch an einen Traum von einer lieben Freundin, in dem auch Zettel vorkamen. Sie waren in goldene Kugeln versteckt und von den Männern für “die Frauen”.
Erstaunliches:
Geht man durch das Dorf sieht man kleine Vöglein im Sonnenschein hoch oben auf den Giebeln der Hausdächer sitzen.
Sie recken sich und strecken sich, spreizen ihr Gefieder.
Und singen mit geschwollener Brust: Liebeslieder.
Mittwoch, 3. März 2010
Lichtblume
Die Vögel singen auch jetzt, am Abend. Trotz der Kälte.
Es klingt wie aus einem Traum. Türkisblau.
Donnerstag, 4. März 2010
Schmetterling von Berührung verletzt.
Freitag, 5. März 2010
Gestern habe ich zwei Schwäne auf einem grünen Acker rasten gesehen, gleich neben der Autobahn.
An anderer Stelle lag ein totes Vöglein auf den Rücken mitten auf der Straße.
Samstag, 6. März 2010
Maltag
Herz
Sonntag, 7. März 2010
In der Nacht war ein schlimmer Alptraum, eher ein Bild, welches ich aber hier nicht aufschreiben möchte. Es schockiert mich noch so. Dann träumte ich von einer Frau, welche mir entgegenkam und die sehr wegen ihrer Schwester weinte. Sie wohnt in einer dunklen engen Gasse, erzählte sie mir, und niemand holt sie ab. Und das Haus, alles so dunkel. Versuchte sie zu beruhigen. Sagte ihr, daß ich durch diese Gasse gegangen sei und daß alles eigentlich nicht real wäre, nur eine Rolle.
Besser wäre es wohl noch von mir gewesen, nach der Schwester zu schauen und sie wirklich abzuholen.
Und folgendes Bild: Da war ein schlimmer Mann, der mir nicht geheuer war, er trug eine grüne Hose und seine Haut im Gesicht war nicht in Ordnung. Er stand breitbeinig in der Türe seines Hauses in einem kleinen Ort, teilweise stand sie, die Türe war ein Rolltor, offen. Ich soll die Reittiere abholen, kann sie haben, hieß es wie von oben. Ein zweites graues Rolltor zu einem Kuhstall rechts ging hoch wie ein Rollo. Drin war es dunkel, links, ganz hinten, ein Gitterverschlag. Zwischen den dicken Gitterstäben reckte sich ein schlanker, langer, blütenweißer Hals grazil heraus.
Ich brauchte ein wenig, bis ich erfaßt habe, daß das Reittier eine wunderschöne weiße Gans war.
Das bedeutet sicherlich: wir werden fliegen. Wie in manchen skandinavischen Märchen oder auch wie Nils Holgerson.
Schnee
Eine menschliche Fußspur im Schnee, wie ein Regenbogen.
Vom Bächlein kommend in einem Halbbogen zum Bächlein zurück.
Das innere Bild zeigt einen Fisch, in dessen offenes Maul einströmt und einströmt. Flutende Wellen strömen in ihn.
Dann, nach einer langen Weile, war ein anderes, ein umgekehrtes Bild, wie auf Kommando. Anstelle des Fisches ein Gefäß wie eine Amphore, aus der Flüssigkeit rann und auch einen kleinen Teich vor ihr bildete. Es war aber nicht in dem Maße, wie der Fisch einsaugte.
Vielleicht ist es der Fisch, der den Ozean leertrinken möchte. Ich las das nämlich zufällig heute, am Samstag, in einem Buch über das rechte Lernen: “Kein Fisch kann den Ozean leertrinken”.
Vielleicht hat es auch mit dem Geben und dem Nehmen zu tun.
Mit Aufmerksamkeit?
Montag, 8. März 2010
Ein Traumbild: Ein endloser Acker, er erstreckt sich über sanfte Hügel, soweit das Auge reicht. Dunkler, fruchtbarer Boden. Die Saat ist bereits gleichmäßig hellgrün aufgegangen. Es ist ein Kornfeld. Mitten im Acker steht ein großer, mächtiger Baum, eine Eiche gleich einem Sendemasten. Oder auch wie ein siebenarmiger Leuchter. Der Baum hebt sich schwarz von dem Acker ab. Er ist noch unbelaubt.
Lichter sind die Reittiere der Herzen
und der Herzenskerne.
Licht ist des Herzens Heer.
(Ibn Ata Allah aus “Bedrängnisse sind Teppiche voller Gnaden”)
Eine weiße Feder in einem orangefarbenen Lichtneonbogen
Ich dachte an das Lamm auf der ersten Schauseite des Isenheimer Altars. Sein Blut fließt in einen goldenen Kelch.
Dienstag, 9. März 2010
Die Leuchtkraft in den Bergen.
Ist, im Vergleich wie das Licht,
das entsteht. In dem Augenblick
schlüpft ein Schmetterling.
Weiße Wolken wachsen in den Schatten hinein.
Donnerstag, 11. März 2010
Engelsbach.
Vogelsang.
Nachtweide.
Samstag, 13. März 2010
Seit langem wieder einmal Tai Ji von zwölf bis zwei. Zwei Stunden. Fast eindreiviertel Stunden nur Aufwärm- und Dehnübungen, dann, in den letzten verbleibenden Minuten, drei Mal die Form. Am Abend Muskelkater. Doch es hat gutgetan.
Sonntag, 14. März 2010
Das Bild bedeutet: Auf unsterblichen Bahnen...
Goldener Weg
Ich habe wieder den ganzen Tag gemalt. Mit dem Ergebnis bin ich diesmal nicht ganz zufrieden. Also: noch einmal von vorne. Manchmal ist es auch so, daß ich die fertigen Bilder erst eine Weile beiseite legen muß um sie dann noch einmal zu betrachten, mit anderen Augen.
Meine jüngste Schwester schaute am späten Nachmittag kurz vorbei um etwas abzuholen, wir unterhielten uns kurz.
Montag, 15. März 2010
Dienstag, 16. März 2010
“Es sind Engel, die Dir im Traume verkünden, wohin Dein Lebensweg gehen sollte. Sie zeigen Dir den Weg, wie einst der Engel Raphael den Tobias sicher ans Ziel geleitet hat. Die Engel sagen uns: GOTT ist nahe! JA, wir sind eingetaucht in Seine heilende und liebende Gegenwart.” Das schrieb er heute. Josef.
Die Geschichte von Raphael und Tobias mag ich sehr. Die heilende Hand. Die Hand des Sohnes Tobias heilen die Augen des Vaters Tobit mit der Galle eines Fisches.
Der Reisegefährte von Tobias war der der Engel Raphael. Dieser nennt sich selbst Asarias auf die Frage des Vaters nach seinem Namen. Denn der wollte wissen, mit wem sein Sohn zieht. Asarias, der Sohn des großen Ananias. Der wiederum mit Tobit selbst, erstaunlicherweise, verwandt ist.
(Bild von Peter Cornelius: Die Augenheilung des alten Tobias)
Die Hand, die meinen Gram
so freundlich von mir nahm,
ich kannt’ sie nicht.
Sie warf die welke Zeit
und meine Traurigkeit
ins Morgenlicht.
(Gesang unter Sternen von Heinrich Mersmann aus Aus Traum und dunkler Nacht)
Oder - kenne ich sie doch?
Die Schlagzeile heute: Deutschland verdoppelt Rüstungsexporte.