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Montag, 8. August 2011

Die Herzen in ihrem Sprachgebrauch nicht verunreinigen zu lassen.

Dienstag, 9. August 2011

Erst hielt er meine rechte Hand, dann legte er sie auf sein Herz

Mittwoch, 10. August 2011

Schon wollte ich das weiße Papier wegwerfen, worauf eine erst unsichtbare Botschaft von ihm in roter Schrift gestanden war, welche dann wie von Zauberhand erschienen ist. Vergesse nicht.

Freitag, 12. August 2011

Bezaubernde Musik

bis uns
ganz und gar
          wurde
innen erhöhrt.

 

Ein Mädchen mit einer weißen Schürze schöpft Wasser aus dem gefaßten Becken einer Quelle, in welche sich aus einer Öffnung in der Wand stetig Wasser ergießt

 

 

 

Das Feuer der Oleanderblüten lodert in der Sommersonne betörend an der Hauswand nach oben.

Samstag, 13. August 2011

Für Dich beginnend:
Am Anfang.

 

 

Ich habe von vielen Schmetterlingen entlang des Weges geträumt. Cremfarbene, orangefarbene. Sie tanzten über die duftendenden wilden Blumen und Kräuter. Auf dem Stamm einer Kiefer saß schließlich ein wunderschöner hellblauer Schmetterling, fast weiß war er, regelrecht ötherisch. Er setzte sich auf meinen rechten Arm.

 

 

Schiffe, die kommen

Sonntag, 14. August 2011

Am Abend bin ich beim Fernsehen zufällig genau zum 3. Aufzug/3. Szene der Wagner-Oper Lohengrin gelandet, welche auf Arte live von den Bayreuther Festspielen übertragen wurde. Ich hörte sie zum ersten Mal. Lohengrin, Klaus Florian Vogt, gibt sich in dieser Schlüsselstelle feierlich als Gralsritter, als Sohn des Parsifal, zu erkennen. Berührend und überwältigend. Er singt:

In fernem Land, unnahbar euren Schritten,
liegt eine Burg, die Montsalvat genannt;
ein lichter Tempel stehet dort inmitten,
so kostbar, als auf Erden nichts bekannt;
drin ein Gefäß von wundertät’gem Segen
wird dort als höchstes Heiligtum bewacht:
Es ward, daß sein der Menschen reinste pflegen,
herab von einer Engelschar gebracht;
alljährlich naht vom Himmel eine Taube,
um neu zu stärken seine Wunderkraft:
Es heißt der Gral, und selig reinster Glaube
erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.
(...)

Hier eine Version mit Peter Hofmann: In fernem Land...

Dienstag, 16. August 2011

Beim Einschlafen fiel mir plötzlich wieder das alte Volkslied Am Brunnen vor dem Tore... ein. Die Melodie und der Text waren auf einmal in meinem Kopf. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr an dieses Lied gedacht...

Freitag, 19. August 2011

Abends sah ich die fesselnde mehrteilige Reisedokumentation von dem Australier Tim Cope auf Phönix, Auf den Spuren der Nomaden. Der Abenteurer und Filmemacher verwirklichte seinen Traum, folgte den Spuren Dschingis Khans und durchquerte alleine auf abenteuerliche Weise die mongolische Steppe bis nach Ungarn. Von einem Hirten, der Tim 10 Tage begleitete, bekam er zu seinem Schutz vor den Wölfen und als Freund und Gefährten einen sechs Monate alten Hundwelpen, Tigon, vermacht. Und Tigon wurde wirklich ein großartiger Begleiter, wacher Blick, intelligent, leibenswert, mutig und treu und vor allem mit einem riesengroßen Herzen am rechten Fleck ausgestattet. Er war, bis auf seine weiße Brust und den weißen Vorderpfoten, ganz schwarz. Mich haben die Szenen mit ihm wohl so beeindruckt, daß ich sogar von ihm geträumt habe. Irgendwann bemerkte ich im Traum, daß stets ein liebenswerter, schöner, schwarzer Hund um mich und an meiner Seite war, bis ich realisierte: es war Tigon!

Fasziniert und eigentümlich berührt hat mich auch die musikalische Untermalung des Films mit dem typischen mongolischen Kehlkopfgesang.
Das erste Mal wieder, nachdem ich diese Gesangstechnik einmal bei einem guten Freund, der mir vorgesungen hat, live hören durfte.

Samstag, 20. August 2011

Badevergnügen am späten Nachmittag. Kühles Naß auf sonnendurchwärmter Haut. Duft von Wasser. Duft der Sonnenstrahlen. Lachen im Gesicht. Streicheleinheiten. Auf einmal wieder lebendig. Sommer wie vor dreißig Jahren.

Mittwoch, 23. August 2011

Begleitet von Blumen von Geburt an. Dies glaubt man an den Ufern des Mekong, daß jedes Menschenkind von Geburt an von Blumen begleitet werde, welche es sehr lieb haben und es behüten. Ich sah einen Film über den Fluß Mekong und das Drachbenbootfest. Der leuchtend bunte Drache ist im Fluß zuhause. Vor langer Zeit einmal lebte dort ein König mit vier Gesichtern, ein jedes wieß jeweils in eine Himmelsrichtung. Diese Art der Darstellung erinnert mich auch sehr an die berühmten viergesichtigen monumentalen Buddha-Statuen von Angkor Wat. Dieser sagenumwobene König hatte sieben Töchter. Bei einer großen Prozession im Rahmen des Drachenbootrennens wird das Haupt des Königs heute noch von sieben schönen Mädchen, welche die Töchter symbolisieren, rituell zum Tempel getragen. Denn das Wasser des Flußes soll nie versiegen. Sein Wasser bedeutet Leben.

Freitag, 26. August 2011

Die Wipfel der Birken rauschen im heißen Wind, Blatt an Blatt, leuchtend grün. Hunderte von winzig kleinen Samen segeln und schweben langsam im Licht der schrägstehenden Sonne hinab, auf das Moos, ins kurzgeschorene Gras, verschwinden im Wasser des gurgelndes Baches. Einmal kommt der Wind von Süden, dann dreht er und weht von Osten her. Betrachtet man sie genau bemerkt man, daß sie der Silhouette von kleinen Vögeln im Flug gleichen.

Sonntag, 28. August 2011

Sie träumt: Am Himmel bilden funkelnde Sterne ein Herz

 

 

Oder: Wie anstrengend es doch ist nicht einzuschlafen und die Augen immer offen zu halten.

Montag, 29. August 2011

Ein Gewitter zieht auf.

Mittwoch, 31. August 2011

Ich habe von einer Walderdbeerblume geträumt. Ihre einzige Frucht war zugleich eine Blüte. Eine lampionrote Walderdbeere, welche glockenförmig wie in viele Strahlen zerstob.
Die Walderdbeere gehört zu den Rosengewächsen.

Freitag, 2. September 2011

Wie tief
einen Blick
hinein
zu tun...

 ...und die Kreise
namentlich
zu benennen.

Sonntag, 4. September 2011

Eine Taube saß allein im Garten mitten auf dem Rasen. Ich beobachtete sie eine lange Weile und wunderte mich darüber. Später sonnte ich mich auf dem Balkon, lag auf dem Rücken und blickte in den blauen Himmel. Da kam auf einmal eine kleine, weiße Feder unendlich langsam wie aus dem Nichts von oben herab gesegelt. Er fing sie auf und gab sie mir.
Nach einer Weile bemerkte ich die Taube, welche sich jetzt genau über mir auf dem Giebel des Hausdaches befand. Vielleicht sonnte sie sich ebenfalls? Manchmal sah sie mit ihren grünen Augen zu uns herunter.

Mittwoch, 7. September 2011

Als ich mein Haupt senkte, hörte ich mich leise seufzen. Dann, als ich es wieder erhoben habe, ein flehentlich unendlich langer Blick in ihre braunen Augen.
Auf mich selbst zurückgeworfen.

Ich muß die Verantwortung für mich selbst tragen.

Freitag, 9. September 2011

Neben dem Elfenkuß - in seinen langen, biegsamen Zweigen mit den rosafarbenen Blütenenden hat sich das erste goldene Herbstblatt verfangen - ist eine kleinen Pinie aufgegangen. Ein zartgrüner Stern, der sich mehr und mehr pyramidenfärmig nach oben entfaltet. Gebet. Wir haben uns alle an den Händen gefaßt, sie hat meine rechte ergriffen, der Kreis ist nun geschlossen.

 

 

 

Zwei schöne Links:
Wurzelwanderer
Umanbn

Samstag, 10. September 2011

Eine zarte Blume ist aus dem dunklen Meer emporgewachsen

 

 

 

In der Nacht. Draußen Stille. Die Wiese ist ein milchweißer See.

 

 

 

Für den Einblick in die Wirklichkeit: 20 Euro. Zog das Geld aus meiner Tasche. Ich wollte aber nicht, daß sie sah wieviel Geld noch in meiner Tasche war.

Sonntag, 11. September 2011

Kannst Du mit den Augen malen?

 

Ganz oben, inmitten des hohen, kuppelartig gewölbten Raumes, befand sich eine helle, kreisrunde Öffnung. Ein weißer Kreis. Tief unten drunter, auf dem Boden, erhob sich ein seltsam anmutendes Miniaturbauwerk, es ging mir etwa bis zu den Knien. Es sah aus wie ein kleiner Turm oder eine Kinderburg von undefinierbarem, eher weichem Material, vielleicht scharlachrotes Bienenwachs? Ich bückte mich erstaunt, um es näher zu betrachten, der Turm aber rutschte auf einmal wie ein weicher Lappen nach vorne in sich zusammen und gab preis, was er so lang verborgen gehalten hat: Ein Nymphensittichpärchen mit wunderschönen gelben Köpfen flog heraus und erhob sich flatternd in die Luft!
Sie waren kerngesund, vergewisserte ich mich noch.

 

 

Das Sonnenlicht umhüllt uns mit warmen Armen, streicht über unsere Wangen und kitzelt im Nacken, Blätter rascheln, die weiten, abgeernteten Felder atmen frei in diesem sanften Licht der schrägstehenden Strahlen, Leben, und es duftet, als würden ganz in der Nähe viele Blumen blühen.

Dienstag, 13. September 2011

Ich habe von einer kleinen Eule geträumt, welche offensichtlich mir gehörte.
“Sie ist tot!”, dachte ich erst erschrocken, denn ich habe sie lange Zeit vernachlässigt und vergessen.
Eilte zu ihr, die schlaff und wie ein nasser Sack in sich zusammengefallen rechts außen auf der Lehne des Stuhles saß, der sich an der Stirnseite des Eßtisches befand.
Ihr Gefieder war hellbraun, wie ein cremeweißer Milkshake mit nur einem winzigen Schuß Schokolade.
Aber bereits während ich im Gehen war bemerkte ich zu meiner Erleichterung, je mehr Aufmerksamkeit ich ihr zu schenken begann desto lebendiger wurde sie.
Als würde sie das innerlich mit einem Odem versorgen, der sie auf seltsame Art erfüllte und wieder wachsen ließ, zu dem Vogel, der sie einmal gewesen war.
Und schöner.
Doch noch saß sie starr und stumm.
Ich nahm sie auf meine rechte Hand, trug sie schnell in die Küche zum Leitungshahn und gab ihr reichlich von dem klaren Wasser, was sie gierig trank.
Ihr Gefieder war wunderbar samtig.
Ich kraulte und liebkoste sie.
Nun brauche ich schnell noch etwas Gutes für sie zum Fressen!