Mittwoch, 30. September 2009
Ich träumte von zwei dicken, schwarzgefiederten Truthähnen in einem Abstand rechts und links von mir. Dann von einem schwarzen Hahn inmitten eines weiten und gepflügten Ackers. Sein Gefieder hatte einen grünlichen Schimmer.
Ein Freund hat sich beschwert, daß ich nicht einmal ein paar Worte mit ihm gewechselt habe, als ich dort war. Nicht einmal richtig Grüß Gott gesagt...
Ich habe das Auto aufgeladen und bin gleich losgefahren...
Abends war ich mit Doris im Kino. Wir haben den Film Vision über Hildegard von Bingen angesehen.
Besonders berührt hat mich die Darstellung der Beziehung Hildegards zu der jungen Nonne Richardis von Stade, ihrem Liebling, ihrer “Tochter”.
Mit dieser Beziehung habe ich mich nämlich schon einmal sehr beschäftigt, nachdem ich mit Andreas zu ihrem ehemaligen Kloster am Rhein gefahren bin. Der Besuch war ein beeindruckendes Erlebnis, der auch in Traumbildern nachhallte.
Hildegard versuchte mit allen Mitteln den Fortgang von Richardis aus dem Kloster zu verhindern, nachdem diese als Äbtissin in das Kloster Bassum berufen worden ist.
“(...) Danach neigte sie sich im Hinblick auf ihr angesehenes Geschlecht einer höheren Stellung zu. Sie wollte die Mutter eines vornehmen Klosters genannt werden. Dies erstrebte sie nicht im Sinne Gottes, sondern im Sinne weltlicher Ehrsucht.”, schrieb Hildegard selbst zu einem späteren Zeitpunkt darüber.
So warf sie auch der Mutter von Richardis vor, daß Familienehrgeiz bei der Ämtervergabe eine Rolle gespielt hätte. “(...) Wenn du also die Mutter dieser Tochter bist, hüte dich, der Untergang ihrer Seele zu sein, (...)”, schrieb sie an die Mutter.
(Beide Zitate aus dem Buch Visionen - Leben, Werk und Musik der Hildegard von Bingen von Thomas Schäfer.)
Es geht dabei auf eine Weise um die tiefere Berufung. Um den eigentlichen Seelenwunsch eines Menschen, der oft nicht wirklich wahrgenommen werden kann. Nicht einmal von ihm, dem Menschen, selbst.
Nicht einmal von einem selbst.
Wie der eigene innere Stern, dem man folgt. Seinem Licht.
Was ist in mir angelegt, was ist mein Herzenswunsch?
Und was in Dir?
Richardis starb nur wenig später nachdem sie das Kloster von Hildegard verlassen hatte. Ihr Bruder, Erzbischof Hartwig, schrieb Hildegard daraufhin einen bewegenden Brief, in dem geschrieben stand, daß sich Richards bei der letzten Beichte unter Tränen aus ganzem Herzen zu ihr zurückgesehnt hat.
Doris hat mir ein Überraschungsgeschenk mitgebracht. Samen vom Ginko-Baum mit einen Vers von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Westöstlichen Diwan. Und Plätzchenförmchen in Form von Ginko-Blättern. Der schöne Vers auf der Karte mit einem gezeichneten Profil von Goethe und einem Haus im Grünen, Goethes Gartenhaus, lautet so:
Ginko Biloba
Ist es Ein lebendig Wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwey, die sich erlesen,
daß man sie als Eines kennt?
Sonntag, 4. Oktober 2009
Ich glaube, ich träume immer noch vom Flug der Gänse. Als wäre ich selbst eine und flöge am Himmel.
Der Besuch hat Blumen mitgebracht
Wir waren spazieren. Sind in den Wald zur Anna-Kapelle gegangen. Ein Vogelschwarm. Wind. Weite, abgeerntete Felder. Wolkenhimmel. Der Gesang eines Vogels im Wald. Pilze. Am Wegrand ein alter Obstbaum mit wilden Birnen. Doris und Roland drückten sie mir in die Hände. Erst dachte ich, daß sie bestimmt nicht so gut und hart und holzig sind. Daheim merkte ich aber, nachdem ich die erste probiert habe: sie schmeckten gut.
Die Weide und der Himmel
Unruhig geschlafen. Alpträume.
Montag, 5. Oktober 2009
Der Meditationskurs ist seit drei Wochen zu Ende. Dafür besuche ich jetzt einen Kurs über die Energiezentren im Körper bei der selben Lehrerin. Das Thema des heutigen Abends war das 3. Zentrum, also das Solar-Plexus-Chakra. Wir machten Übungen, auch Partnerübungen, bei denen wir uns lange in die Augen sahen. Es war ziemlich intensiv. Ich habe gemerkt, durch meine Partnerin und auch durch einen Hinweis der Lehrerin, daß ich fehlende Kraft und innere Ruhe z. B. durch einen stechenden Blick auszugleichen versuche. Also auf diese Weise manipuliere oder mich auch irgendwie zu schützen versuche.
Es war ein hektischer Abend. Gleich nach der Arbeit habe ich noch eine Nachspeise, ein Tiramisu, zubereitet, da ich nach dem Kurs zum Clubtreffen gehen wollte, denn es war Ämterübergabe. Allerdings wurde es doch etwas später als normalerweise und so fuhr ich zwar noch am Haus vorbei, in dem das Treffen stattfand, hielt kurz - es regnete in Strömen -, war aber unfähig auszusteigen und fuhr dann schließlich ganz nach Hause.
Ich war ungewöhnlich müde und erschöpft, fiel ins Bett.
Dienstag, 6. Oktober 2009
Ein Traumbild: Sie zeigte mir ein goldenes Dreieck über einem Tannenbaum, der in einem Blumentopf wuchs.
Mensch auf der Erde
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Ingrid sandte mir heute Fotos von fliegenden Pelikanen, die sie am Meer geschossen hat. Von glücklichen Pelikanen. Aus San Francisco - Kalifornien. Ich mag Pelikane sehr. Sie sind voller Humor. Ich habe Ingrid durch Andreas kennengelernt.
Samstag, 10. Oktober 2009
Die kleine Rose, die ich im Frühjahr geschenkt bekommen habe, ist gewachsen und hat den ganzen Sommer über reich geblüht. Unzählige Knospen sprossen empor und öffneten sich. Verblühten. Und neue kamen nach. Ich hatte sie in einen größeren Tontopf umgepflanzt, nachdem der kleine, goldene Übertopf zerbrochen war. Sie ist auch an sich viel größer geworden, als sie am Anfang war.
Fenster
Ich träumte von einem kleinen, schwarzen Vogel am Fenster, hinter dem weißen Vorhang. Er war gerade auf dem Sprung durch das Fenster fortzufliegen. So wirkte es auf mich.
Und von einem großen Schmetterling, einem übergroßen Pfauenauge, auf der langen, purpurfarbenen Blüte von Schmetterlingsflieder, welche über eine Treppenstufe gebreitet war. Dann wurde aber die Sicht auf das Bild unscharf an der linken Seite von den Zweigen und grünen Blättern eines Baumes oder Busches verdeckt, der im Vordergrund stand.
Wie bei einer Fotografie, deren Vordergrund teilweise unscharf ist.
Sonntag, 11. Oktober 2009
Rosa Strahl
Früh um zehn klingelte das Telefon und sie war überraschend am Apparat. Sie sang: Guten Morgen!
Ich bin so froh sie kennengelernt zu haben. Das Kennenlernen war auch ganz außergewöhnlich.
Meine Dame:
Ich bin Else,
sagt die kleine Elfe.
Ich träumte auch, daß eine Suppenschüssel aus Porzellan von zwei Händen von einer Art schwarzen Quader, einem schwarzen Pflock, heruntergenommen und mir gereicht wurde.
Es ist so, daß ich vor eineinhalb Jahren während des Malkurses in der Türkei in einer Nacht einen heftigen Alptraum gehabt habe, in dem ebenfalls eine Suppenschüssel vorgekommen war. Ich hatte geträumt, daß jemandem, während sie auf meinem Dachboden die Suppe serviert hat, die große Suppenschüssel aus den Händen geglitten ist und diese dann zu Bruch ging. Es hatte irgendwie mit mir zu tun, daß sie ihr entglitten war. Sie hatte eine Depression, dunkle Ringe um den Augen. Und sah mich, während ihr die Schüssel wie in Zeitlupe aus den Händen rutschte, ernst und traurig an. Es war sehr schlimm.
Die neue Suppenschüssel nun hat eine besondere längliche Form und auch ungewöhnliche Griffe rechts und links.
Während ich mir das Frühstück bereitet und das Kalenderblatt vom Vortag abgerissen habe las ich für den heutigen Tag:
Der gestrige Tag, alle Tage von früher sind
vorbei, begraben in der Zeit. An ihnen kannst
du nichts mehr ändern! Hat es Scherben
gegeben? Schlepp sie nicht mit dir herum!
Denn sie verletzen dich Tag für Tag, und zum
Schluß kannst du nicht mehr leben. Es gibt
Scherben, die wirst du los, wenn du sie Gott in
die Hände legst. Es gibt Scherben, die kannst
du heilen, wenn du ehrlich vergibst. Und es
gibt Scherben, die du mit aller Liebe nicht
heilen kannst. Die mußt du liegen lassen!
von Phil Bosmans
Sonntag, 18. Oktober 2009
An einem besonderen Ort: Der Baum hat neu getrieben und hängt jetzt voller Früchte. Im Wald: eine Lichtgestalt.
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Freitag, 23. Oktober 2009
Das Blumenempfinden...
Samstag, 24. Oktober 2009
Kostbarer Morgen
Ein hellblaues Hausboot lag im Hafen. Es hieß “Die Herzbaracke”. Ein schwimmendes Theater. Ein Varieté. Ein Beutel mit heißen Maroni. Die Sonne glitzernd auf den Wellen des Sees. “Gott segne Sie”, sagte der Mann mit der dicken Zigarre auf der Bank daneben beim Abschied unerwartet.
Ein Platz zum Ausruhn...
Montag, 26. Oktober 2009
Ein Bild während der Meditaiton am Abend. Das Thema heute war das Stirnchakra. Ich fragte mich später, was das Untere war. Es war hellbräunlich. Ein Finger? Ein Balken?
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Samstag, 31. Oktober 2009
Blatt am seidenen Faden.
Spaziergang im Kastanien- und im Birkenwald, den Berg hinauf
Oben saß ich lang auf einem Stein unter einem Baum. In dem Birkenwald oben auf dem Berg wird jeder gesund, egal welche Krankheit er hat, sagte Beate die Zimmerwirtin später.
Überall Kastanien in ihrem stacheligen Schalenkleid. Plätscherndes Wasser. Die Dörfer im Tal in Nebel gehüllt. Die Kirchturmuhr schlägt zur vollen und zur halben Stunde. Kleine Vögel.
Ich war ganz alleine.
Vier Schönheiten im Brunnen vor der Kirche
Sonntag, 1. November 2009
Ich träumte, daß ein Finger der Hand ein Auge hat. Es war der zweite Finger der rechten Hand, der Zeige- oder der Mittelfinger. Der Mittelfinger war es. Er hatte oben, in seinem letzten Glied, innen an der druckempfindlichsten und sensibelsten Stelle, ein Auge. Ein sehendes Auge. Das bedeutet, daß dieser Finger nicht nur fühlen, sondern auch sehen kann.
Montag, 2. November 2009
Ich träumte von einem Himmel, der war nicht blau sondern bestand aus unzähligen Margaretenblüten. Sie blühten mit ihrem Blumengesicht, ihrer Blüte, zur Erde.
Abends war das Scheitelchakra das Thema. Wir machten nach den Lockerungs- und Entspannungsübungen eine Meditation dazu. Vor meinem inneren Auge sah ich lange, leuchtend weiße Vorhänge vor mir, lichtdurchflutet, die sich im Wind bewegten, wehten.
Wir haben uns eine Lichtsäule von uns ausgehend zum Erdmittelpunkt und auch hoch zum Himmel vorgestellt. Bis zu unserem Stern!
Dienstag, 3. November 2009
Im Fenster: Eine Rose
In der Nacht ist eine Rose vor dem Fenster voll erblüht. Ihre noch geschlossene Knospe war schon in den vorherigen Nächten zu sehen, aber ich hatte es nach dem Anblick sofort immer wieder vergessen. Sie leuchtete in das Zimmer. Ihre roten Blütenblätter waren mandalaartig von hauchdünnen lindgrünen Spirallinien umrahmt.
Den Gesichtsausdruck des Mädchens habe ich absichtlich so gemalt. Ein wenig ängstlich. Aber sie lugt schon etwas unter der dicken Decke hervor, mit der sie sich zugedeckt hat. Ihr Gesichtsfeld ist weiter geworden.
Ja, es ist seltsam, daß es gerade die Rose ist, die einem - mich - so ängstigt. -
Jemand hat es ebenfalls so empfunden, für sie schaut das Mädchen ängstlich und sie hat es mir geschrieben, nachdem sie das Bild betrachtet hatte.
Jemand anderes schrieb mir dagegen, er empfände die Rose als sehr machtvoll. Da sei eher ein Aufmerken, ein Aufschrecken. Auch ein wenig Koketterie sei im Ausdruck der Frau, die in ihrem warmen Nest läge. Und er fragte: In welcher Sprache spricht die Rose?
Es ist die Rose, die sich binden möchte. Mit dem Lindgrünen.
Mittwoch, 4. November 2009
Ein wunderschöner Regenbogen
Donnerstag, 5. November 2009
Noch ein wunderschöner Regenbogen, fast an der selben Stelle
Die Blume und der Vogel
Freitag, 6. November 2009
Der Morgenstern begrüßte mich. Dann wurde er von einer Regenwolke verschluckt. Buntes Herbstlaub. Ein Schilfmeer. Nebelschwaden und Sonnenschein.
Kind am Nachmittag
---
Der Schatten wandert so schwarz
über goldenen Rasen.
Alles Leben, sieh doch, in jagenden
Sanduhren verrinnen.
Aber in dir, Kind, wandern die Stunden schön,
füllen dein Blut mit den roten Minuten,
dehnen dich aus und den heiligen
Frühen immer entgegen.
Aus deinen Kissen wundern sich deine Augen blau,
und deine kleinen Hände stehen
zärtlich im Sonnenlicht wie entfaltete
wachsende Blumen.
von Heinz Stolte aus dem Buch “Hände als Symbol und Gestalt”
Die Geist-Blut-Adern fließen pulsierend zu dem Kind.