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Samstag, 14. Februar 2009

Ein Traumbild von einem kleinen blauen Auto, das auf einen bestimmten Berg hochgefahren wurde. Dem Bergkamm entlang. Der Berg war ein einziger frisch gepflügter Acker. Die Sonne schien, es war wie ein frischer Morgen und der Himmel war blau.

 

 

 

Ich träumte noch von dem Weidenkorb, den ich damals in Allersberg auf dem Markt gekauft habe. Ich habe ihn immer noch. Er ist wirklich unverwüstlich, obwohl er tagtäglich im Einsatz ist. Die Frau vom Marktstand hat nicht gelogen, als sie sagte, ich kann ihn, wenn er nichts taugen würde, im nächsten Jahr, wenn sie wieder auf dem Markt sein werden, ohne Probleme zurückgeben. - Er stand auf dem Boden. Links von ihm standen noch zwei Porzellanfiguren, nämlich eine Katze und ein Hund.
Und von der Email, die ich von jemanden erhalten habe. Die ausgedruckten Blätter habe ich links von der Bürotüre hinter dem Blumentopf senkrecht hingestellt. Da kommt ein Mann mit ausgestreckter Hand auf mich zu. Er trägt einen blauen Pullover und eine blaue Hose und hat einen weißen Schal um seinen Hals geschlungen.

 

 

Das Bild an der Wand über dem Tisch in unserem Schlafzimmer

Wir frühstückten wieder zusammen am kleinen Tisch in unserem Zimmer. Doris hatte ein Geschenk für mich mitgebracht. Zum Valentinstag. Ich war überrascht. Es war in einem Papier mit Rosenranken bedruckt verpackt. Ich hob vorsichtig den Tesafilm an, um es zu öffnen. Und zog schließlich einen grauen Vogel aus Keramik heraus!
Danach spazierten wir durch den Ort, zur Kirche hinauf, dann wieder hinab zu dem Kloster. Genau in dem Augenblick ist dann auch das Auto mit Liselotte hereingefahren, in dem auch Agnes saß. Heute trug sie Hosen und einen braunen Hut, der ihr keck schräg auf dem Haupt saß. Wie eine stolze Reiterin.
Zur Eröffnung des Seminars las sie uns das folgende Gedicht vor:

 

Selige Sehnsucht

 

Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend'ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du, Schmetterling, verbrannt.

Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.


(J. W. Goethe)

 

 

An der Kirche

In der Kirche

Sonntag, 15. Februar 2009

Aber bitte lese mein Gedicht, sprach sie, als ich erwachte. Ihre Worte klangen in mir. Nach einer Weile schlief ich wieder ein. -
Jemand anderes sagte dann zu mir:
Denn:
Du solltest ein echtes Lächeln haben
und sagen:
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.

 

 

 

Ja, sie ist ein Gedicht. Ich dachte an das Gedicht, das sie uns zu Beginn des Seminars vorgelesen hat.
Und auch an das Gedicht, das ich ihr vor einigen Tagen zugesandt habe.
Mir ist im Laufe des Tages noch ein weiterer Traum eingefallen. In dem Traum schritt sie von links nach rechts an mir vorüber. Sie war dabei ganz nackt. Und ich schlug meine Augen nieder.
Es wird sich zeigen, ob du das kannst, hat sie davor noch zu mir gesagt.

 

 

 

Beim Aufwachen sah ich für einen Augenblick eine große tote schwarze Spinne an einem Spinnwebfaden von der Zimmerdecke hängen. Sie hatte einen mächtigen und kugeligen Hinterleib, der bereits leer und ausgetrocknet war. Wie eine schwarze, leere Schale.

 

 

Ein inneres Bild während einer Meditation bei dem Seminar von einem ungewöhnlichen goldenen Ohrring.
Ich weiß, glaube ich, auch, was es bedeutet. Es bedeutet: Es ist wichtig, daß der Hörer richtig auf dem Telefon aufliegt, damit man jederzeit angerufen werden kann. Nicht, daß wir womöglich besetzt sind, wenn jemand uns erreichen möchte.

 

 

 

Auf der Heimfahrt ist mir ein Reisebus aufgefallen. März Reisen, las ich. Aus Gnadenberg.

Dienstag, 17. Februar 2009

Dein neues Zimmer, träumte ich. Mein neues Zimmer war hell und weiß gestrichen. Es könnte sich in einem schlichten Landhaus befinden. Die zwei Möbelstücke darin waren einfach und aus dunklem Holz. Links befand sich ein quadratisches Fenster nach draußen. Rechts davon stand eine Kommode. Mit dem Kopfende zur rechten Wand stand ein schlichtes Bett, auf dem die farbenfrohe bunte Decke ordentlich ausgebreitet lag, welche ich im letzten Jahr von der Malreise vom Gewürzmarkt aus Istanbul mitgebracht habe. Sie ist orangefarben und mit einem fröhlichen floralen Muster bestickt. Bettzeug war sonst weiter keines vorhanden. An der Zimmerdecke über dem Kopfende des Bettes war als einzige Dekoration im Zimmer ein schöner geraffter Stoff angebracht, der anmutig nach hinten zur Wand hin hinunter hing, fast wie ein kleiner Baldachin.

 

 

 

Bei der Atemübung war ein Bild, daß ein gewaltiger Fluß wie aus mir heraus kam. Vor mir war. Aus mir heraus floß. Breit und glatt strömte er langsam und still dahin. Keine Welle kräuselte seine Oberfläche. Und orangegelbes Licht war auf ihm, als würden sich die Farben eines Sonnenauf- oder Untergangs in seinem Wasser spiegeln. Oder das Mondlicht. Er floß in einem weiten Linksbogen dahin.

 

 

 

 

Ich fand noch eine Türe. Eigentlich ein Tor. In einem neuen Text von Agnes Hidveghy über die Astrologie des Wassermann-Zeitalters. Es ist das jeweilige Tor, welches sich in jedem Weltenmonat, der etwas 2.100 Jahre dauert, öffnet und zur Einheit führt.

 

 

 

Renate hat mir geschrieben. Immer, wenn ich ihre Worte lese, habe ich das Gefühl, von weichen Kissen aufgefangen zu werden. Von Blütenduftarmen. So leicht und warm. Sacht streichelnd. Sie schrieb, sie wisse jetzt sicher, ich sei eine Waldfee.
Heute ist wieder ein schwarzer Schwan über mich hinweggeflogen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Sprung ohne Garantieschein
 


Ins Unbekannte springen
nicht fragen nach der Vernunft
das Herz das ruft
ist die Schnur
der folgen wir

Den Mut haben
etwas zu tun, das unvernünftig ist
aber ohne dem man
nur dahin leben würde
für andere, für die Sicherheit

Etwas tun
das niemand versteht
wegen eines Versprechens das man gegeben hat
nicht umsonst gelebt zu haben
zu Gott, zu dem Höchsten, zu sich selbst

Lieber etwas versucht zu haben
Einen Schrei ausstossen
von dem man nicht weiss
wie er klingen wird
Spontan ohne Rückversicherung

Er versteht die Sehnsucht
und wird jeden Versuch, jeden Sprung, die Unsicherheit
gerne sehen
Hab Geduld
Hab Mut

 

(Andreas Biank)

 

Er hat es geschrieben, oder besser ist es aus seinen Händen heraus in die Tastatur geflossen, so schrieb er mir, nachdem er sich gestern Abend eine Weile lang mit dem Vogel unterhalten hat.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Während des still Sitzens und des Atmens am Morgen war ein inneres Bild von einem Fenster. Es war ein großes schlichtes weißes Holzfenster, in der Mitte geteilt. Auf dem ebenfalls weißlackierten Fenstersims lagen ein paar Dinge. Unter anderem stand da ein Blumentopf mit Primeln. Über dem Blumentopf war eine orangefarbene Manschette gestülpt, wie es vor vielleicht dreißig Jahren Mode war. Da kam ein Mann. Oder ein Mann sagte etwas. Er sagte: “Machen Sie das Fenster ruhig auf.” Der Blumentopf mit den Primeln wurde weggenommen und beide Flügel des Fensters öffneten sich weit und gaben den Blick auf eine Berglandschaft wie ein erlösendes Aufatmen frei. Hohe, kantige Berge, welche spitz zuliefen und die mit dunklem Grün bewachsen waren. Ein grünes Tal. Die Luft war frisch und klar. Eine Landschaft, wie es sie vielleicht in China gab.
Oder auch in Italien. In den Dolomiten. Dort, wo ich einmal war. 2004.
Es war noch ein Bild von einem goldenen Widderkopf. Ich glaube, es war ein Widder. Wie ein Relief auf Goldgrund. Er blickte nach rechts und lächelte leicht verschmitzt. Sein Hals war wie in einer Art Zopfmuster ausgeführt, gedreht.

 

 

Morgen.
Auf den Weg in die Stadt...

 

 

 

 

 

Beim Tai Ji abends waren wir wieder nur zu dritt, Fridolin, Richard und ich. Aber es war sehr intensiv. Wir sind bald fertig mit der Form. Eine Figur hat den schönen Namen: die Nadel auf dem Meeresgrund heraufholen.

Freitag, 20. Februar 2009

 

 

Auf dem Weg: fand ich eine Perlenkette, einen Teil davon. Vielleicht hat sie ein Kind verloren. Weiße Perlen.

Sonntag, 22. Februar 2009

Fenster nach Norden

 

 

 

Der graue Vogel auf dem Fenstersims ist von Doris.

 

 

 

Zur Freude deiner Augen habe ich den Wald verzaubert.
Sieh, die Birke, ihr schiefer Wuchs entzückt den Vogel und
ihr Arm umspannt das Antlitz des Baches.

 

 

 

Zwei Mädchen bewachten kichernd den Eingang links und rechts zur Töpferwerkstatt. In ihren Händen hielten sie Schnee. Dann trat das Mädchen mit dem zitronengelben Regenschirm aus der Türe.
Der Regenschirm hatte zwei Ohren.

 

 

 

Drei Mädchen mit bunten Jacken auf dem kleinen blauen Sofa. Die Frau kam, mit den selbstgestrickten Handschuhen. Handschuhe aus rosafarbenem und wasserblauem Mohair. Mit Glitzerfäden im Flaum. Sie waren für die Kinder. Die Kinder saßen immer noch auf dem Sofa und die Erwachsenen standen außenherum. Sich unterhaltend. Lachend. An der Decke hingen drei weiße Sterne, die leuchteten. Im linken Fenster, in der Nähe des Ofens, der wohlig Wärme ausstrahlte, stand eine kleine Vase, eine gerahmte Schwarzweißfotografie von einem Aquädukt und eine Eule. Ich selbst stand vor einem Tisch, auf dem eine Rolle mit Packpapier lag, das mit Rosenblüten bedruckt war.

 

Faschingssonntag und Andreas auf dem Rad auf den Weg nach Hause

Montag, 23. Februar 2009

Vielleicht
bin ich
im
blauen Himmel
und jetzt
ist es
sieben

 

 

 

 

 

Ich träumte von drei Mädchen an der Theke des Cafés, in dem ich gestern war. Café-Ton. Sie trugen alle drei eine bestimmte Kopfbedeckung aus auf besondere Art und Weise gefalteten weißen Tüchern. Ich dachte, daß es eine holländische Tracht sei, aber es sah auch ein bißchen so aus wie eine Tracht aus dem Mittelalter. “Manchmal verpaßt man etwas Wichtiges”, sagten sie. Sangen sie im Chor. “Und was ist das Wichtigste, das man nicht verpassen darf?”
Und was ist das, das Wichtigste, was man nicht verpassen darf? Was ist es?
Das Wichtigste?
Ein anderes Traumbild zeigte viel weiße Teller mit breitem Goldrand, die zu spülen waren. Sie waren voller Essensreste wohl von einem Festmahl, hellbraune Soße, ein Rosmarinzweig. Wie es scheint war das Essen gut und üppig gewesen.

 

 

 

Man soll keine Bücher auf Schaffelle legen, sondern Gedichte auf ihnen schreiben.

 

 

 

 

In dem Café gestern war zufällig auch grad ein bekannter Künstler mit seiner Frau zu Gast. Es war Hermann de Vries. Er wirkte fast ätherisch auf mich. Auf eine Art und Weise durchscheinend. Von seinem Verhalten erinnerte er mich auch ein wenig an meinem Vater, der oft auch ganz zurückhaltend ist, wenn er sich unter Menschen befindet.
Es gibt ein schönes Buch von Hermann de Vries, es heißt Les rich heures de Hermann de Vries in Anlehnung an das berühmte Stundenbuch Les Très Riches Heures de Duc de Berry. Es besteht aus nichts außer vielen fast durchscheinend wirkenden Schwarzweißfotografien von Natur: von Gras, von Kräutern, von Laub, von Wald, welche an einem heißen Sommersonntagnachmittag auf einer Waldlichtung im Steigerwald innerhalb von zwei Stunden entstanden sind. Es war einfach das, was er gesehen hat, das nur zu oft unscheinbar Scheinende, was vor seinen Augen lag.
Als er mit dem Fotografieren fertig gewesen war brachte ihm seine Frau in ihren Händen Himbeeren, die sie während dieser Zeit gesammelt hatte.
Ich erstand das Buch, irgendwie ganz unabsichtlich. Die Café-Besitzerin bot an, während sie es in das mit Rosen bedruckte Papier einschlug, es doch gleich signieren zu lassen und ging zu ihm an den Tisch, um ihn darum zu bitten.
Ich war sehr verlegen, als ich dann ebenfalls an den Tisch getreten bin - denn die Café-Besitzern war jetzt mit ihren Gästen beschäftigt -, um es dankend in Empfang zu nehmen.

Dienstag, 24. Februar 2009

Fasching. Heute ein ruhiger Tag. Frei.
Versuchte Kraft zu sammeln.
Kraft.
Doch ich wußte vor lauter Dingen, die zu tun und zu erledigen sind, die ich klären will, die in mir gären, die mich unter Spannung halten, noch ein noch aus. Sprang eher von Einem zum Anderen, als daß ich richtig bei einer Sache blieb. Die Zeit flog dahin. Schon war es Abend geworden. Nacht. Saß Stunden an einem Satz. Und das Malen klappte auch nicht.
Schreibe ich?
Rede ich? - Dann doch Schweigen.
Kein Gespräch.
Abwenden.
Auch kein Brief. Keine Zeilen.
Unruhe.
Morgen muß ich früh raus.

 

 

 

Hier bei mir.

 

 

Hier bei dir.

 

 

 

Später hab ich den ersten Teil der DVD Raumschiff Erde angesehen. Beim Zuschauen breitete sich nach einer Weile ein friedliches Gefühl von Glück und Freude in mir aus. Und von Dankbarkeit, hier auf diesem wunderbaren Planeten Erde leben zu dürfen.

Mittwoch, 25. Februar 2009

Wolkenglück

 

 

 

Ich träumte von einer Taube, welche aus einem alten Holzschnitt heraus auf mich zugeflogen kam.

Freitag, 27. Februar 2009

Ich träumte von einer weißen Rose, welche abgebrochen in einem kleinen tönernen Gefäß, einer Schale, lag. Ihre Knospe war kaum geöffnet.

 

 

 

Schon in meinem Gästebett liegend las ich das Gedicht auf dem Blatt Papier, welches ganz hinten im Buch mit den schönsten Gebeten der Welt lag. Es paßt zu diesem Bild.

 

 

Regnet, Wolken, ihn herab!
Sähen meine Augen ihn herabsteigen,
Sie würden aufhören zu weinen.
Regnet, Wolken, ihn herab,
den die Erde erflehe.
Es öffne sich die Erde,
die uns nur Dornen brachte,
und sie bringt die einzige Blume hervor,
In der sie selbst erblüht.


Johannes vom Kreuz

 

 

 

Und ich habe einen Text von Al Ghazzali auf Seite 321 aufgeschlagen. Er handelte von dem Fenster im Herzen nach innen. Und von den Fenstern der Sinne nach außen. 

Samstag, 28. Februar 2009

Jetzt beginnt meine Seele zu atmen... träumte ich am Morgen. Der Satz war in mir.

 

 

 

Wunderbar.
Wundersam.

 

 

In der Schweiz

 

 

 

Eine kleine Wolke schmiegte sich senkrecht an einen Bergabhang. Die Berge, sie wirken heute so, als hätte sie jemand mit leichter Hand in das Blau des Himmels geworfen.
Irisierend.
Zitternd.
Sie schweben fast.
Durchscheinend.
Licht und Schatten.
Im Zimmer troff Gold auf uns herab.
Von den Zweigen in einer großen Vase auf der Kommode. In der Mitte des Eßtisches stand heute eine geschwungene gläserne Schale, in der Wasser war. Auf dem Wasser schwammen sechs rosa Rosen. Auf dem Tisch neben der Schale lagen auch noch ganz unscheinbar winzig kleine bunte Herzen aus Strass ringförmig angeordnet. Ein Kreis bestehend aus elf Herzen, im Zentrum des Kreises fünf Herzen wie eine Blume gelegt. Später fehlte eines. Es war heruntergefallen. Wir haben es dann wieder gefunden. Es war ein rosafarbenes. Ein anderes, das aquamarinblaue, war gebrochen. Und trotzdem hielt es zusammen.
“Wollen wir sie anders anordnen?”, fragte er mich. Einen Kreis aus zwölf Herzen legen. Und in seine Mitte vier Herzen?
Gibt sieben.

Montag, 2. März 2009

Den ganzen Tag geschäftlich mit dem Auto unterwegs gewesen, im Auto gesessen. Eigentlich war der Schnee schon überall getaut, doch als ich die Anhöhe des Steigerwalds hinauffuhr bin ich an einem Acker vorbeigekommen, der vom Wald vor der Sonne geschützt nach Norden lag. Purpurner Nebel stieg auf.

Dienstag, 3. März 2009

Dies habe ich von einer wunderschönen Federzeichnung aus dem Buch “Erben der Seidenstraße - Usbekistan” abgemalt. Sie heißt “Liegender Hirsch” und stammt aus dem Iran. Sie wird auf etwa 1400-1500 nach Christus datiert.

 

 

 

Der Hirsch ist sehr glücklich. Seine Kehle ist ein Herz.

 

 

 

In dem Buch über Usbekistan ist auch eine Miniatur einer Simurgh-Darstellungen aus West-Turkestan. Was ich noch so außergewöhnlich finde, sind - das habe ich schon einmal erwähnt - die Stickereien und Muster der Teppiche und Kleidungsstücke. Es gibt Rankmotive, Lebensbäume, Rauten, Sonnenräder, Widderhörner, Sternenmotive, Federmuster. Zypressenmotive, Blütenstauden. Bei der Bildunterschrift zu einer wunderschönen Sattelauflage wird erwähnt, daß manche der Motive im Zusammenhang mit Astralsymbolik stehen.
Für mich wirkt das auch so. Auf eine Weise auch sehr “indianisch”. Manche der Muster der Mäntel sollen auch Geister oder den bösen Blick abwehren.

Mittwoch, 4. März 2009

Donnerstag, 5. März 2009

Heute schon um fünf auf. Autos mußten abholt werden. Auf der Fahrt habe ich auf einem Teilstück einundzwanzig Rehe entlang der Autobahn gezählt, die dort im Regen ästen.

Freitag, 6. März 2009

Ein Regentag. Ein weißer Reiher im Nebel. Im Regen.

Samstag, 7. März 2009

In der Nacht erwachte ich wieder mit dem starken Gedanken an etwas, was ich vergessen habe. Wieder etwas Vergessenes. Was es war, weiß ich nicht mehr. Es war etwas, was ich tun wollte... vor ein paar Wochen entschloß ich mich dazu, als ich einmal vom Bett aus aus dem Fenster in den Nachthimmel gesehen habe. Da war etwas. Etwas sehr Wichtiges. Aber ich weiß nicht mehr, was es gewesen war. Was war es nur?

 

 

 

Ich habe von einem großen Vogel geträumt, dessen schwarzes Gefieder grün schimmerte. Er erinnerte an einen Paradiesvogel, aber auch an einen Papagei. Sein großer Körper war ganz rundlich fast wie der einer Pute und, wie gesagt, schillerte sein Gefieder wunderschön. Wir standen an drei hohen Fenstern mit weißen Rahmen und blickten nach draußen. Ich befand mich am Fenster ganz rechts. Der Vogel flog in auffälliger Weise hin und her, er wollte, daß er gesehen wird, und ich wies die anderen auf ihn hin. Er hatte einen großen schwarzen Schnabel. Jetzt flog er ums rechte Eck. Da kam auf einmal ein großer Adlervogel von vorne angeflogen und verschlang den großen Vogel mit dem schwarzen Gefieder, das grün schimmerte, in einem einzigen Augenblick. Der Adler war so schnell, daß ich nur den Schimmer seiner Federn wahrnehmen konnte - es waren die beiden kleinen Federn, die mir mein Neffe gegeben und die ich weiter verschenkte habe -, ansonsten war er wie unsichtbar. Vielleicht ist er ja so schnell wie das Licht geflogen.

 

 

 

Noch ein Traum von einer fingerdicken weißen Made oder einer Raupe an meiner Wange in meinem Gesicht. Ich habe an einer Pflanze gearbeitet und von daher stammt sie wohl. Sie fiel dann in den Abguß der Spüle. Die Arbeiter lachten. Kunden hatten ihnen viele Plätzchen gebracht. Ein Stück der Made fehlte. Die Stelle sah aus wie abgeschnitten. Der Kopf? Ich nahm sie aus dem Abguß heraus, damit sie nicht weggespült wurde. Auch nicht achtlos aus dem Fenster werfen! Ich wollte sie irgendwohin setzen, wo ihr nichts geschah.
Jetzt war ich in einem Raum, der sich vielleicht im ersten Stock eines Hauses befand. In dem Raum wuchs auch ein großer Baum in einer niedrigen quadratischen Einfassung aus Ziegelsteinen. Ich sah aus dem Fenster hinunter auf den Platz mit dem schönen Brunnen. Rechts davon das weite blaue Meer. Die Sonne schien. Wie in Italien. Eine Frau mit kurzen braunen Haaren ist gerade angekommen und lächelte zu mir herauf. In dem Raum war auch ein Bett mit einer weißen Federbettdecke, darunter befand sich etwas Lebendiges. Ich ging dorthin und wollte sehen, was darunter war. Obwohl ich mich bemühte die Decke zurückzuschlagen gelang es mir nicht das Knäuel zu entwirren. Das Knäuel wirkte irgendwie erotisch auf mich. Nun ging ich aber zum Spiegel auf der anderen Seite des Raumes, um mich fertigzumachen und mir die goldenen Ohrringe (es waren ringförmige Ohrringe) anzulegen, denn ich wollte hinunter zu der Frau gehen...

 

 

 

Neulich bei Harald habe ich noch ein weiteres Buch gefunden und mitgenommen. Es heißt Die Tempel von Malta (Das Mysterium der Megalithbauten) und ist von Sigrid Neubert. Die beeindruckenden sakralen Tempelanlagen werden auf eine Zeit von etwa 3.000 bis 5.000 vor Christus geschätzt. Ihre schönen Namen sind u. a. Ta’-Hag’rat-Tempel von Mgarr, Ggantija-Tempel, Hypogäum von Hal Saflieni, die Manajdra-Tempel, Hagar Qim und Tempelanlagen von Hal Tarxien. Es gibt bedeutende Skulpturenfunde, so wie die “Venus von Malta”, Muttergottheiten. Und die Kolossalstatue der “Magna Mater” in Hal Tarxien, eine sehr rundliche Frau in einem Rockkleid. Eine Skulptur, die eine ebenfalls äußerst voluminöse Frau auf einem Bänkchen ruhend zeigt, heißt “Die schlafende Dame”, wohl eine Priesterin im Heilschlaf. Im seherischen Schlaf. In dem Buch fand ich ein Gedicht von Mircea Eliade:

Jeder Bau ist ein absoluter Anfang
tendiert also zur Wiederherstellung des
anfänglichen Augenblicks, der Fülle einer Gegenwart,
die keine Spur von “Geschichte” enthält.

 

 

 

Auf einmal ist es Frühling geworden. Frühling. Der Boden ist feucht und lehmig. Der Bach ist über seine Ufer gequollen und das Moos voll Wasser gesaugt. Die Vöglein fliegen. Ich hab Stiefmütterchen gepflanzt. Gelbe. Und rote Tulpen. Rosafarbene Hyazinthen. Osterglocken. Schachbrettblumen. Die Hände voll Erdkrumen. Kalt.
Die drei Beete an der Straße habe ich doch noch ausgespart.
Neulich las ich in der Zeitung auf der Kinderseite über die deutschen Spione im All. Nämlich daß die Bundeswehr fünf Satelliten nutzt, zur Aufklärung bei Krisen und Kriegen in anderen Ländern. Das sei seit Sommer 2008 so.
Den Kindern wird erklärt, warum es wichtig und notwendig ist zu spionieren.
Das ist verrückt.

 

 

 

Wir waren zusammen essen gewesen und ich sagte es.

Sonntag, 8. März 2009

Auf dem Staffelberg

In der kleinen Adelgundis-Kapelle

Es regnete und die Wege Schlamm. Nebel. Die Schuhe waren bald voll Lehm und auch die Ränder der weiten Hose.
Der markante Staffelberg war schon im 4. Jahrtausend vor Christus besiedelt.
Früh habe ich einen Hefezopf und ein Hefeherz gebacken.
Wortlose Stimmung, nach dem gestrigen Abend. Spannung.
Was tue ich?

 

Was tue ich?

 

Die Heilige Adelgundis wollte mit niemandem anderen als mit Jesus selbst verheiratet sein.

Montag, 9. März 2009

Es gab ein Gespräch.
Es tut mir leid, konnte ich sagen.

 

 

 

In der Nacht hatte ich viele Träume. Einen Alptraum.
Die erste Nacht alleine.

Dienstag, 10. März 2009

Mein Vater und mein Onkel, der Gedichte schreibt, in unserem Büro.

 

 

 

“Magst was trinken?”, fragte ich ihn, als ich ihm den Stuhl hinschob.
“Mach dei Ärbert. Mach dei Ärbert.”, antwortete er daraufhin.