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Dienstag, 30. März 2010

 

Ein Traumbild, daß viele quadratische Notizzettel mit Klebeband überall auf dem Einband eines kleinen dicken Buches festgeklebt waren. Wenn man sie vorsichtig abziehen würde, beschädigt man allerdings auch den Bucheinband.

 

 

 

Heute schlug ich ein anderes Märchen auf. Es heißt Das Kristallserail und handelt von einem Jüngling, der sich in einem Rosenstrauch mit einer einzigen, unvergänglichen Rose verwandelte, die über alles süß duftete. Und die Nachtigallen nisteten in ihm und umsangen die Rose.
“Und der Dichter der Rosen, der Nachtigallen, der Liebe und des Weines, Hafis, der reich ist am Wissen des Schönen, er machte den Rosenstrauch mit der immer blühenden Rose zu dem seinen.”
(aus: An den Nachtfeuern der Karawanserail von Elsa Sophia von Kamphoevener)

 

Abends ein heftiges Gewitter.

 

Mittwoch, 31. März 2010

Eine Wolke leuchtete am Abend golden im Osten.

Donnerstag, 1. April 2010

Leicht zu verdauen
schwer zu verpacken.

 

 

 

Zwei Fische. Ein kleiner Fisch, der nach links schwimmt. Ein zweiter, größerer, der sich nach rechts bewegt. Entgegengesetzt.

 

 

 

Der Küchenschrank. Es gibt keine Schubladen mehr zum Ausziehen, sondern ein Regal zum Hineinstellen der Dinge. Es ist aber auch nicht so sinnvoll, wie es vielleicht zuerst erscheinen mag. Man sieht zwar die Dinge, die vorne stehen, an die Dinge weiter hinten kommt man aber umso schlechter. Vor allem ist es dort dunkel.

 

 

 

Der Fernseher im Wohnzimmer läuft und flimmert und wie von Zauberhand schaltet er schnell von Programm zu Programm. Er steht in der rechten Ecke mitten auf dem Sofa.

 

 

Mirafiori

 

 

 

Ich habe versehentlich zwei Zweige, zwei Strünke einer großen Zimmerpflanze, abgebrochen, bei der ich stand. Die halte ich jetzt in der Hand. Gleich links ist mein Sofa. Ich überlege, daß ich die beiden Strünke ins Wasser tun kann, so daß sie selbst Wurzeln treiben. Es ist also nicht so schlimm, daß ich sie abgebrochen habe. Die Pflanze erinnerte mich von ihrer Art her an einen Agapantus, der wie etagenförmig in die Höhe gewachsen ist. Immer neue Strünke, die sich fächerförmig ausgebreitet haben, aufeinander. Allerdings hat sie noch nicht geblüht, obwohl sie schon so hoch gewachsen ist.

 

 

 

Fragment eines Traumes beim Aufwachen: Eine gute Haushälterin bringt dem Kind, es sitzt an einem schlichten Holztisch auf einer Bank, seine Beine berühren den Boden noch nicht, liebevoll neben ihren vielen anderen Pflichten das Kochen bei. Während sie selbst für alle kocht. Gerade wird etwas mit Tomaten, den kleinen geschmacksintensiven Cocktailtomaten, zubereitet, und das Kind nascht von einem Teller davon. Eine Tomate rollt auf den Boden. Die Haushälterin ist noch nicht so alt, sie ist ein ganz nettes und liebes Mädchen, und trägt ein schwarzes knielanges Kleid und eine adrette weiße Spitzenschürze. Sie hat ein sehr freundliches Wesen und ist geduldig.
Ich bewundere sehr, wie sie das alles schafft.

 

 

Wasser

Karfreitag, 2. April 2010

 

Ich habe an das Symbol des Tierkreiszeichens der Fische gedacht. An die beiden Halbkreise, die in der Mitte verbunden sind. Beide Fische sind miteinander verbunden. Untrennbar. Wie mit einem Kuß.
Fragte nach der Bedeutung dieses Bildes. Als Antwort bekam ich eine kleine Skizze aufgemalt. Der Punkt, an den die beiden Fische miteinander verbunden sind, das ist die ewige Gegenwart. Das Jetzt. Spica. Spica bedeutet Kornähre. Der Stern Spica gehört aber eigentlich zur Jungfrau. Zu der Jungfrau Maria. Er ist die Kornähre in ihrer Hand.
Links ist die Vergangenheit und rechts ist die Zukunft. Und das Band, der Nebel, der die beiden Fische verbindet, das ist sozusagen eine “Sternengeburtsanstalt”.
Es ist ein wunderschöner Gedanke, daß die beiden Fische ständig Sterne gebären und sozusagen “auf die Welt bringen”.
In einem Buch habe ich auch eine alte frühchristliche Darstellung der beiden Fische aus der Domitilla-Katakombe gefunden. Der Haltepunkt oder Verbindungspunkt der beiden Fische ist hier eine Art Anker, ein senkrechtes Ankerkreuz mit einem Kreis oben.

 

 

 

Er hat sich mit der Amsel draußen im Garten unterhalten, während ich das Geschirr gespült habe. Er saß im Korridor, die Türe zum Balkon stand offen und das Licht der Nachmittagssonne gleißte herein. Er pfiff ein Lied und die Amsel auf dem Zweig des Baumes vor dem Balkon antwortete ihm zu meinem grenzenlosen Erstaunen. So ging es eine Weile lustig hin und her.
Am Vorabend ist er gefallen und hat sich den Fuß an der Heizung verbrannt. Er hat am nächsten Morgen außer sich angerufen und darum gebeten, daß ich zu ihm komme.

Ostersamstag, 3. April 2010

“Kennst Du den, den die Sterne lieben?”

 

 

Jetzt weiß ich, wer es, wer er, ist. Die Antwort stand im Betreff einer Email an mich.
Es ist Sri Arjuna aus der Bhagavad Gita.
Aber vielleicht wußte ich es bereits, ohne daß ich es benennen konnte.
Es ist auch der Prinz aus dem Märchen Schneeweißchen und Rosenrot.

 

 

Ein Engel im Fenster. Dort, wo Julius saß. Ein Traumbild.

Ostersonntag, 4. April 2010

Zwei ziehen von zwei Seiten an einem Blatt Papier.

 

 

Sri Arjuna

 

 

 

Die erste Schwalbe am Himmel. Begleitete für eine kurze Weile wie zum Gruß meine Fahrt.

 

 

 

Heute ist mein Laptop irreparabel kaputtgegangen, nach knapp sieben Jahren. Ich wollte gerade etwas schreiben, plötzlich blieb der Bildschirm schwarz.
Zum Glück sind keine Daten verloren gegangen. Dank der Hilfe von jemanden.
Das Kalenderblatt heute ist Die Auferstehung aus dem Isenheimer Altar von Mathias Grünewald.

Ostermontag, 5. April 2010

 

Ich träumte: Bilder, Blätter, Entwürfe, alles liegt am Boden...

 

 

 

Heut hab ich einen ehemaligen Studienkollegen getroffen.
Wir haben uns in der Hälfte der Strecke zwischen unseren beiden Wohnorten getroffen, nämlich etwas unterhalb der Fränkischen Seenplatte.
Ausgerechnet dort. Seit damals, seit März 2003, bin ich nicht mehr dorthin gefahren.
An diese Orte, mit den für mich so magischen Namen.
Die mir so viel bedeuten. Fahrt ins Blaue.
Es war ein kurzfristiger Entschluß und ich fragte mich währenddessen ich fuhr, ob ich da nicht viel zu spontan war. Viel zu unüberlegt. Eigentlich wollte ich viel lieber zuhause bleiben und malen.
Und ich wußte gar nicht mehr so genau, wer er war, wohingegen er sich noch sehr gut an mich erinnern konnte, mich sehr gut kannte, nämlich schon seit 26 Jahren. Ich dagegen konnte mich nicht mehr gut an ihn erinnern, diese Zeit in meinem Leben habe ich regelrecht verdrängt. “Diese Zeit”, das waren einige Semester Betriebswirtschaftsstudium an der Universität in Bamberg. Er, einer der beiden Schwaben, saß stets in der Reihe vor mir, hat er mir geschrieben, um mein Gedächtnis aufzufrischen, und ich dahinter. Für ihn war ich: die Mod. Und er hat es all die Jahre bereut mich nicht angesprochen zu haben. Denn auf einmal war ich fort, spurlos verschwunden, während er weiter das Studium abgeschlossen hat.
Über gemeinsame Bekannte hat er dann später meinen Namen in Erfahrung gebracht.
Eigentlich hatte ich gehofft, daß wir uns schon an einem früheren Termin während der Feiertage treffen würden. Ich hatte mir vorgestellt zusammen vielleicht spazieren zu gehen. Ich wollte durch die Natur wandern. In den Wald gehen und den Vögeln zuhören. Den Frühling riechen. Die Seele öffnen. Doch er ist krank geworden und so hat sich alles verschoben. Eben auf den späten Montagnachmittag, ganz spontan.
Ob ich nicht nach München kommen wolle, nach Grünwald, hat er zuerst gefragt. Das geht nicht, dachte ich, sagte es aber nicht gleich. Das ist viel zu weit. Das ist mir zu viel. Und auch: ganz schön dreist. Und: Morgen muß ich früh auf und arbeiten. Ich habe Verantwortung. Ich muss früh fit sein.
Mehrmals hab ich mich vor dem Spiegel umgezogen, um zu guter Letzt doch wieder die alte, weite, auberginenfarbene Hose und den schwarzen Pullover anzuziehen, die ich schon zuerst anprobiert hatte. Dann klingelte es und meine Schwester stand überraschend vor der Türe. Auf der Autobahn war ab Nürnberg Stau und es ging nur noch im Schneckentempo voran. Und meine Jacke habe ich auch vergessen.
Wir haben uns bei der Ausfahrt Mitte verabredet und ich sah schon von weitem den silbernen Wagen auf dem Parkstreifen stehen. Ich parkte hinter ihm, riß die Türe meines Mareas auf, eilte nach vorne - um bei mir ja keine Unsicherheit aufkommen zu lassen - und klopfte lachend an die Scheibe der Fahrertüre. Hallo! Er war noch mit irgendetwas beschäftigt und ich sah nicht gleich sein Gesicht. Dann blickte ich in die braunen Augen eines recht großen, hageren Mannes mit langen, glatten, hellbraunen Haaren. 

Dienstag, 6. April 2010

Der Wunsch des Sterns kommt herab. Das träumte ich.

 

 

Wie eine goldene Welle. Oder wie eine Locke über der Stirne.
Ja, oder wie eine Wolke, die einen einhüllt.

Freitag, 9. April 2010

Mein rechtes Ohr flog aus dem Fenster fort. Fort.

 

Im Hof

Samstag, 10. April 2010

Wie drückt es diese Liebe aus?
Wie drückt es den Kopf aus den Schoß der Mutter heraus?

 

 

See im Wald: die Oase der Ruhe und der Kosmische Stein, auf dem wir gestanden waren

 

 

 

Unzählig winzig kleine Buchentriebe sprießen durch das welke Herzlaub. Wir waren bei einer Wanderung mit Oswald Tränkenschuh. Bei einer Gelegenheit - es ging um zwei Bäume - einem männlichen und einen weiblichen, trug er folgendes Gedicht vor:

Gott ruht im Stein
atmet in den Bäumen
fühlt in den Tieren
und gelangt im Menschen zu Erkenntnis.

Samstag, 17. April 2010

Hier

Sonntag, 18. April 2010

Blumengruß aus der Stadt

 

 

 

Während ich malte saß er mit am Tisch und hat mir vorgelesen. Dafür hat er die DIN A 4-Seiten mit dem Text darauf ganz sorgfältig und achtsam vor sich auf die Tischplatte gelegt und auch mit genau so viel Sorgfalt und Acht umgeblättert.

 

Erstes gemeinsames Wochenende.

Dienstag, 20. April 2010

Der Duft des in voller Blüte stehenden Zitronenbaumes erfüllt das ganze Treppenhaus.
Manchmal möchte ich überhaupt nicht mehr Auto fahren, sondern nur noch zu Fuß gehen.
Während des Telefonates hat er auf einmal das Weinen angefangen.