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Sonntag, 23. Oktober 2011

Vom Übergang der Seele:

Dunkelheit
Nackter Wahnsinn

Weinendes Gesicht

Taunasses Gras
Lächelndes Haar
Wind von Ferne
Kühle Oase

Samstag, 24. Oktober 2011

Auf dem Markt: Sonnenschein. Die Frau, die Kräuter verkaufte, trug eine faszinierende Tätowierung, die sich über ihren ganzen rechten Arm erstreckte, der unbeckt war. Eine indische oder buddhisitsche Gottheit. Shiva, dachte ich. Sie lachte gerade einem Kunden zu, während sie etwas verpackte, ihre Wangen waren leicht gerötet. Indischer Nachtisch.

 

 

Rheingold

Montag, 24. Oktober 2011

Er sagt:

Es handelt sich um: heute.
Es handelt sich um: Wunder.

Samstag, 29. Oktober 2011

Ich habe geträumt: KAWAR.
Das bedeutet aus dem Krudischen übersetzt wohl: Dort wo die Heimat ist.
Wo ist Deine Heimat?

 

 

1. Rose
2. Rose
3. Rose
...

 

 

 

Mein Weidenkorb, welchen ich damals an einem Sonntag im Frühljahr 2003 auf dem Markt gekauft habe, steht mitten auf dem Weg zwischen den Hecken und den Wiesen: leer.

 

 

 

Da schloß ich das kleine Kind, das kleine Mädchen mit den blonden Locken in dem hellblauen Kleid, das ich selbst einmal gewesen war, in meine Arme. Seine Augen waren so groß und blank und blau, so tief blau, Ultramarin, verwundert und fragend, wie Himmelssterne.

 

 

Es ist: Sehen.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Und wieder singt der kleine Vogel, süß, so süß. Als wäre er alleine auf der Welt, nur er. Sänge er in einen leeren Raum hinein. In die Stille des Nachmittags.
Ab und zu das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos.
Einem Raum, in dem der Himmel bedeckt ist, weiß und milchig, und die Ahnung von gelbem Licht in einer weichen, warmen Luft auf den wenigen letzten welken Blättern der Birken vor dem Fenster sanft glänzt. Gleich großen, runden, ockerbraunen Spiegeln liegen die anderen bereits trocken und spröde wie Packpapier rund um den Stämmen auf der Wiese ausgebreitet. Dazwischen sprießen Pilze.

 

 

 

Weil es bis tief unter die Erde reicht ist es auch hoch hinaus gewachsen.

Montag, 31. Oktober 2011

Brücke sein

 

 

 

Damit wieder etwas aus dem Baumstumpf wächst und dieses Eine vielleicht auch einmal wieder blühen wird.

Dienstag, 1. November 2011

Laßt uns drinnen,
was uns reift.
Laßt uns draußen
frisch und rein.

Freitag, 4. November 2011

Sie reicht mir ein Buch, aufgeschlagen, nichts stand darin. Aus den leeren und blütenweißen Seiten quoll Milch.

Samstag, 5. November 2011

Urquell

Der Schwan

Sonntag, 6. November 2011

Die Mädchen,
sie staunen
mit den Augen
zu den Sternen,
sie schwärmen vom Licht.

Dienstag, 9. November 2011

Lesendes Mädchen
Es wird alles gut werden.

 

 

Gartenhaus am See

Der Schwan ist in dem gläsernen Gartenhaus und er breitet schon seine Flügel aus, gleich wird er fliegen! Über den See, nach Osten. Was wird geschehen, was wird geschehen? Wird er die Glasscheiben durchbrechen? Hoffentlich wird er sich nicht verletzen!

Freitag, 11. November 2011

In einem Traum fegte ich mit einem vom Kohlestaub schon leicht angegrauten Gansflügel das Innere eines schwarzen Kanonenofens sorgfältig aus, so wie es meine Großmutter früher immer tat, bevor sie den Küchenherd neu mit Holz befüllte um das Feuer zu entfachen.

Sonntag, 13. November 2011

Die Weite des Himmels

 

Am Weg: Hagebutten

Ein Schwarm kleiner Vögel kreist auf und ab und läßt sich schließlich in dem abgeernteten und nun brachliegenden Getreidefeld für die rasch hereinbrechende Nacht nieder. Sinkt wie ein Fächer hinab.
Wir beobachteten den Sonnentergang. Sie verschwand mindestens so rasch zwischen den Bäumen des Waldes wie die kleinen Vögel von dem letzten Grün des Ackers verschluckt wurden, das zwischen den hellgrauen Stoppeln so weich und behaglich aussah wie hohe Mooskissen.
Ein Gesicht, lächelnd, eine Hand.

Dienstag, 15. November 2011

“Das ist Dein Diamant-Ofenrohr!” Dies sagte mir jemand. Dabei ging es um einen Buchtitel, ein Buch über Vögel, welche sich auf eine Reise begeben.

 

Das verstehe ich nicht und ist sehr rätselhaft. Und was ist, wenn das Feuer entfacht wird?

Donnerstag, 17. November 2011

In der Dämmerung, am frühen Abend: Ein Schiff, ohne Namen.

 

 

 

Leiko Ikemura

Samstag, 19. November 2011

Ich träumte von einem großen Fisch, einem weißen Karpfen, der aus den Tiefen des schwarzen Teiches, eines Weihers, aufgetaucht war und mich nun mit seinen großen dunklen Augen und den weißen Ringen außenherum lange worltos ansah. Seine Haut schillerte wie Perlmutt. Er wird wieder im Teich verschwinden, nach ganz tief unten, bis zu seinem Grund.

 

Blühende Kirschbäume

Sonntag, 20. November 2011

Unter dem Gold der Lärche

 

Kraft tanken im Wald

 

 

 

Heuer feiern wir als erstes Mal: Frieden

 

Stempel der Nacht

Montag, 21. November 2011

Eine Feuermandorla über dem Land

Dienstag, 22. November 2011

Nachdem ich das Auto vor dem Haus abgestellt hatte begab ich mich zu Fuß auf den Heimweg. Den Berg hinab. Es war eine sternenklare Nacht und es war kalt. Ich sehnte mich schon nach meiner behaglichen Wohnung, der Wärme, und war in Gedanken versunken. Meine Schritte wurden immer schneller. Der Blick glitt achtlos über das braune und trockene Laub entlang des Weges bis ich auf einmal bemerkte, daß es im Licht des Mondes, der Sterne und der Straßenlaternen vom Rauhreif wie mit Kandiszucker überzogen glitzerte. O Wunder! Jetzt vermochte ich meine Augen nicht mehr davon zu lösen und schritt fröhlich einher. Dieses verführerische goldene Glitzern und Funkeln, das sich mit jeder meiner Bewegungen ebenfalls veränderte! Mit mir zu singen und zu tanzen schien. Heisa, war das schön. Wähnte mich wie in einem Märchen oder in einem Walt-Disney-Film. Ich war wieder ein Kind.
In der Kurve lag plötzlich ein Feuerzeug genau vor meinen Füßen. Es war weiß, mit aufgemalten Herzen. Einige waren rot.
Am nächsten Morgen kehrte ich noch einmal dorthin zurück. Es ließ mir keine Ruhe. Vielleicht lag es noch dort? Vielleicht hatte ich Glück. Heute war das Wetter feucht und das Laub glich nassen, unerfreulichen Lappen.Tatsächlich! Ich hob es schnell auf, steckte es ein und nahm es mit nach Hause.

Mittwoch, 23. November 2011

Zwischen den Türen
Die Glastüre steht offen. Draußen: dunkle Nacht.

Freitag, 25. November 2011

Rose, am Morgen nach dem Frost

Manchmal ist da eine Ahnung von dieser unwahrscheinlichen Macht hinter allem. Einer Macht, die man nicht benennen kann. Sie läßt einen wahrhaft erschauern und man hat auf einmal den bisher nicht gekannten Wunsch sich vor ihr in Demut zu verneigen und zu verbeugen.

 

Ein feines, goldenes Netz, aber über was? Über einen Schirm?