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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Das Mahabharata

“Höre gut zu, und du wirst am Ende ein anderer sein.”

Vor einiger Zeit habe ich bei Freunden einen Teil des Mahabharata in der Verfilmung von Peter Brook auf DVD anschauen können. Davon möchte ich hier gern berichten. Das Mahabharata ist das berühmte Versepos Indiens, die Menschheitsgeschichte, und weit umfangreicher als die Bibel. Auch die Bhagavad Gita gehört zur Mahabharata und ist in ihren vielen Handlungssträngen eingebettet.

Der Film beginnt damit, daß der Dichter Vyasa einen Jungen bittet, das, was er nun von ihm hören wird, niederzuschreiben. “Es ist die Geschichte der ganzen Menschheit und somit deine eigene”, sagt Vyasa zu dem Jungen. Der Junge kann aber noch nicht schreiben. Zum Glück kommt gerade noch jemand drittes dazu, es ist Ganesha, welcher davon gehört hat, daß ein Schreiber gesucht werde. Er erklärt sich bereit alles aufzuschreiben während der Alte erzählt und der Junge zuhört.

Seltsam, wie bereits der Anfang des Films eigentümlich berührt, als käme man nach Hause. Plötzlich bin ich wieder das Mädchen, welches pünktlich jeden Samstag Spätnachmittag, immer um die gleiche Zeit, vor dem Fernseher auf dem Sofa sitzt und vollkommen gefesselt ein schlichtes Marionettenspiel - orientalische Märchen - verfolgt, so als gäbe es die restliche Welt nicht mehr.
Ich habe das Gefühl, daß beim Anschauen in uns etwas jenseits der normalen Verstandesebene angesprochen wird. Etwas, das ganz sanft und meist ganz verborgen liegt. Ja, wie ein Feuer, das unerkannt still in einer dunklen Höhle brennt, solange, bis man es entdeckt.
Vielleicht eine Form von Nahrung auf einer anderen Ebene.
Der großartige Film kommt ohne schmückendes Beiwerk und ohne pompöse Effekte aus und ist dadurch eindringlich und tief. Geradezu symbolhaft und mystisch die reduzierten Handlungen und Gesten.

 

 

Aber warum das alles, warum dieser schreckliche Krieg?

Donnerstag, 1. November 2012

Die gelbe Blume:

Shakuni hielt sie während des Würfelspiels, bei dem Yudhishthira alles verloren hat, sogar sich selbst.

Samstag, 3. November 2012

Wer mag wohl der Herr von diesem gläsernen Hause sein?

Weintrauben in Senf Sauce? Aber nein! Es ist der kleine Elefant:

Auf Reisen kann man das Haus mit dem kleinen Elefanten darin einfach unter die rechte Achsel geklemmt überallhin mitnehmen.

 

 

Ein liebes Geschenk. 

Sonntag, 4. November 2012

Der, welcher nun die gelbe Blume gereicht bekommen hat. Da wuchs seine Gloriole weiter an. Erst hielt die gelbe Blume noch der Mann in dem schwarzen Gewand.

Dienstag, 6. November 2012

Jemand kommt mit einem Stift um gelb auf mir zu schreiben. Er trägt ein gelbes Kleid. Seine Haut ist dunkelbraun.

 

 

 

Goldener Baum

Mittwoch, 7. November 2012

Der Name des Schiffes heute: Argo

Donnerstag, 8. November 2012

Lerne die Kunst des Lebens
kennen und singe wieder mit
Menschenstimme.

Freitag, 9. November 2012

Die rostige Metallkönigin versperrt den Weg hinein. Sie fragt: “Wem huldigst du?”

 

“Dir, mir oder ihr?”
Ich antwortete aber: “Dem Leben.”

Samstag, 10. November 2012

Das Geräusch herabfallender Blätter. Leises Gurgeln von Wasser. Lächeln. Vogelstimmen, hauchzart, sirrend. Wie von Ferne her, durch einem Nebel, und doch ganz nahe. Der Schwarm landet in den Wipfeln zweier Erlen um sich an ihren Früchten zu laben.

Die uralte Holzbank wird ganz und gar mit Honig eingestrichen

 

 

Vor der Bank mit Ney.

 

 

 

Gibt es keine Männer die sich nach alter Weisheit um das Licht bemühen?

Sonntag, 11. November 2012

“Das ist das Schöne am Leben - solche Momennte kann einem niemand mehr nehmen.”

 

 

 

Neu dem Nachmittag.
Neu dem Träumen.

 

 

 

Pietà

 

 

Hier war ich heute. Besonders beeindruckend die ständige Austellung der Skulpturenkunstwerke im Obstgarten, im Sommerpavillon und im Abteicellarium.

 

Montag, 12. November 2012

Der wilde Rosenbusch am Bach blüht gelbe Blätter, Flammen lodern, neben dem dunklen sich kräuselnden Spiegel des unruhigen Wassers.

Dienstag, 13. November 2012

Der scheue schwarze Vogel in der hölzernen Schale hatte sich vor lauter Angst plötzlich zu einer kleinen harten schwarzen Kugel zusammengerollt.

Donnerstag, 15. November 2012

„Die Wedel duften nach Orange“, hatte er zu meiner Mutter gesagt, als er sie frisch geschnitten brachte.
Nach Orangen?, dachte ich.
Ein beeindruckender Haufen großer Tannenzweige lag vor der Haustüre im Hof. Die Nadeln waren flaschengrün, samtweich und etwa drei bis vier Zentimeter lang. Manchmal hatten sich Laubblätter dazwischen verfangen und manchmal wuchs etwas Silbermoos an der Rinde der Zweige. Einige Stunden war ich damit beschäftigt sie zurechtzuschneiden. Es dämmerte schon und es war kalt. Meine Fingerspitzen bitzelten. Die Blumen und Rosenstöcke abzudecken und die Tröge vor den Türen damit zu bestücken. Vor jede der drei Robinien band ich einen großen Zweig, zur Straße hin, gleich einem festlichen Spalier. Hübsch wie für einem Umzug, freute ich mich. Einen alten Steinguttopf damit zu füllen, der steht jetzt im Treppenhaus. Mit roten Äpfeln und einem Rindenstück von einem Spaziergang zum alten Judenfriedhof, das aussieht wie die Maske eines Waldgeistes.
Neulich habe ich dort in der Nähe, am Fuße des Stammes einer alten Eiche, eine wunderschöne Eule gebettet, die ich an der Autobahn fand. Habe dort auch eine kleine traurige Weise für sie gesungen.
Unzählige wurden in Vasen in den Zimmern verteilt. Den schweren schmiedeeisernen Leuchter im Wohnzimmer damit zu schmücken. Ein großer Zweig kam ans Geländer, an dem das Vogelhäuschen hängt.
Jetzt kann der Winter kommen.
Nach getaner Arbeit roch auch ich nach ihrem unbeschreiblich würzigen dunkelgrünen Duft von Moos, klarem Wasser, dunkler Erde, Stein, altem und feuchtem Laub, nach Farn, nach goldbraunem Harz und Tannenzapfen. Ätherisch. Nach Morgentau, Abendrot, Wind, Sturm und Nebel, nach Pilzen, Beeren und den wilden Vögeln, nach diesen mächtigen weisen Bäumen, die so unendlich geduldig ihr Schicksal annehmen. Atem alter Kraft. Reinheit. Nach Weite und nach Ruhe.
Es hat alles doch noch seine Ordnung, es besteht noch Hoffnung, sagt er. Nach dem Ruf des Käuzchens.
Nach diesem Duft, von dem man nicht genug bekommen kann.
Und tatsächlich auch nach frischen Orangen.
Besser als jedes von Menschen kombinierte Parfüm auf der Welt, und sei es noch so kostbar. Als sei man selbst der Wald. Das wünschte ich mir.

Samstag, 17. November 2012

Ein neues Licht, eine Kerze, wurde am Feuer entzündet. Seine Flamme hat die Form eines Herzens.

Montag, 19. November 2012

Die Krüge sind offen

 

 

Und das Wasser nimmt kein Ende. Sie leeren sich nie.
Ein Rauschen. Ein Plätschern. Das Fliesen ist unendliche Erleichterung.

Dienstag, 20. November 2012

Der Name des Schiffes heute: Theresia.
Und plötzlich die Worte ganz nahe von dir.

Mittwoch, 21. November 2012

Wir lachten viel und ausgelassen, vor allem wegen damenhafter sonnengelber Seidenblusen. Wir waren einfach schrecklich albern, während wir uns darin vorstellten. Und wie klappt das dann mit der schweren goldenen Brosche? Ich habe fritierten Hartkäse mit Aprikosen, der sich recht spärlich auf meinem Teller ausgenommen hat aber sehr köstlich war, gegessen. Floriana gab mir dafür sehr großzügig die Hälfte von ihrem Thunfisch-Ciabatta. Aus ihrer Handtasche, die etwas offen stand und zwischen ihr und mir unbemerkt auf der Sitzbank stand, flog auf einmal eine Schar rubinrotgoldener Seidenvögel glitzernd und schillernd in einem weiten Bogen über unseren gedeckten Tisch mit den vollen Gläsern, durch das leise Gemurmel der anderen Gäste, und kreiste einmal. Kaum jemand hat sie wahrgenommen.

Freitag, 23. November 2012

Heute habe ich einen winzig kleinen rosaroten Elefanten aus Plastik geschenkt bekommen. Ein Fundstück. Vielleicht eines Kindes tragischer unersetzlicher Verlust, das ihn aus einem Kaugummiautomaten gewonnen hat. Oder in einem Überraschungsei gefunden. Zusammen mit einer noch kleineren Kristallkugel, in der sich das Licht vieltausendfach bricht. Seinem Diamantfußball. Seiner Perle. Mit ihr spielt er so gerne.

Samstag, 24. November 2012

Anstatt Krieg:

 

Naive Light over Jerusalem

Sonntag, 25. November 2012

Bilder der Ferne

Montag, 26. November 2012

“Eh bien, Marguerite, découvre-tu la cuisine?”
“Quell’ expédition!”

 

 

Eigentlich war ich ja der Meinung, daß ich mich gerade dort schon ziemlich gut auskennen würde. Hust. Aber man lernt ja nie aus.